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Wohin sind die vergangenen Monate .....

Wohin sind die vergangenen Monate .....

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

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Wenn wir heute durch den Wald gehen, sind zwar die Bäume noch belaubt, aber das Grün ist dunkel und matt geworden Es liegt eine unheimliche bleierne Stille über den Wegen. Die Urlaubszeit ist vorbei, dennoch sind so wenige Menschen im Wald. Kaum mal ein Hundespaziergänger, der an uns vorbei geht, mit kurzem Gruß oder auch nicht. Auf den Wegen liegt unendlich viel gelbgrünes trockenes Laub, auch die alten Lindenblüten haben sich da angesammelt. In die Stille hinein knackt und klatscht es bisweilen, denn die Früchte der Bäume lösen sich von den Zweigen und  fallen zu Boden. Eicheln Kastanien, wilde Äpfel. Holunder, Schlehen wilde Kirschen sind vertrocknet, jedenfalls die , die unseren gierigen Fingern entkommen sind. Im Winter gibt es einen Schmaus, wenn der Likör daraus reif und fertig ist. Wohin sind die Wochen und Monate dieses Jahres enteilt. Wir kriegen unsere vielen Termine nicht mehr auf die Reihe .Ich habe am Computer gesessen und lange Pläne bis ins Jahr 2026 erstellt und Lücken gelassen, damit nötigenfalls noch etwas eingeflickt werden kann. Unsere Tierfamilie ist geschrumpft,  Abschiednehmen von geliebten Haustieren ist immer schwer. Früher war schneller als gedacht, ein Nachfolger da, der ein Zuhause und Liebe brauchte. Wir sind alt geworden und die letzten Wochen und Monate haben uns  unsere Grenzen aufgezeigt .Es hat Einbrüche gegeben, die uns mehr als deutlich machten: euer Maßband wird kürzer. Und so sind wir bei aller Trauer um diese Tiere, um die schöne Zeit mit ihnen, doch zufrieden, dass sie geborgen sind, sie brauchen sich im Alter nicht mehr an veränderte Verhältnisse, neue Menschen vielleicht weniger liebevoll und verständnisvoll, gewöhnen. Sie konnten sich auf uns verlassen, sie kannten unsere Lebensabläufe, sie wurden geliebt und versorgt bis an ihr biologisches Ende. Und wo nachgeholfen werden musste, durften sie in Geborgenheit und  Liebe gehen. Neue Tiere werden wir nicht mehr an uns binden. So viele Jahre haben wir mit unseren vierbeinigen Hausgenossen die Veränderungen im der Natur im Jahresverlauf erleben dürfen, jetzt ist nur noch ein Hund und ein Kater da..(Keine Igel im Haus)  Wir sind viel mit uns und unseren gesundheitlichen Problemen beschäftigt und eine gewisse  Traurigkeit greift Raum. So viele Verluste  innerhalb einer gefühlt kurzen Zeit.Da steht die Frage im Raum wieviel Zeit bleibt uns noch, was dürfen wir noch erleben, wie dürfen wir noch fühlen?(Herbstdepression eben, wie sie uns seit Jahren immer überfällt, wenn ein Sommer zu Ende geht)

 

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Lasst es uns humorvoll nehmen, Wir können doch nichts ändern.

© Karin Oehl

 

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