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Wie hat sich das Berufsbild doch gewandelt...

Wie hat sich das Berufsbild doch gewandelt...

Komme gerade von einem sehr ungemütlichen Arztbesuch. Leider musste ich mal sehr deutlich werden! Ich saß in der Mittagszeit mehr als 1 1/2 Std. nach Termin allein in der Praxis. Mir ging es nicht gut, Heferinnen gingen in die Pause oder heim ich saß als wäre ich vergessen worden. Ich habe dann, als ich die Helferinnen und Ärzte an der Anmeldung kujaxen sah und hörte, mal erwähnt , dass es mir nicht gut ging keine Reaktion. Von einer Arzthelferin wurde ich in ein fensterloses Behandlungszimmer geführt, die Ärztin käme gleich. Sie kujaxten und unterhielten sich weiter, nach 20 Minuten, zitterte ich nur noch, mir war hundeelend , da bin ich aufgestanden und habe gesagt:,, schicken sie die Befunde an meine Hausärztin ich gehe jetzt, ich habe die Faxen dicke, mir reicht es jetzt, ich fahre nach Hause!". Die Ärztin versuchte mich noch mal freundlich zurück zu halten, ich wäre ja gleich dran.


Nein! ich will und kann nicht mehr, es reicht! Und damit bin ich aus der Praxis raus, auf den Termin hatte ich Wochen gewartet. Mein Mann saß in der Cafeteria , sah was mit mir los war und gab mir erst mal eine Cola, die ich vor Zittern noch fast verschüttete. Das geht mir nicht so locker ab, so menschenverachtend geht niemand mit mir um, das hat schon mal einer so versucht und sein Waterloo erlebt. Auch wenn ich jetzt alles in den Sand gesetzt habe egal, die haben ihre Packlage von mir bekommen und zwar sehr deutlich!

Da kam ein uraltes Trauma wieder mächtig durch, ich war früher auch Arzthelferin. Wie sich doch das Berufsbild gewandelt hat, es sind nur noch selbstherrliche und seelenlose Verwaltungsangestellte .Es ist inzwischen Jahre her, aber unvergessen. Nach mehr als traumatisch verlaufenen Geburten, wo ich die ganze Wucht der Veränderung von Menschen erfahren habe, besonders im städtischen Bereich, sollte ich von meiner Gynäkologin aus, zu einer urodynamischen Untersuchung in eine Bonner Klinik. Ich dachte ich müsste in die Urologie, landete aber in der Gynäkologie. Nach der Anmeldung bei einer freundlich sachlichen jungen Frau wurde ich in einen Raum gebeten, ohne Fenster nur Mutti Kinder Literatur auf dem Tisch. Mehrere meist jüngere Frauen saßen schon da. Alle kamen vor mir dran, dann kam eine Krankenschwester und sagte mir, da ich noch allein da saß (auch schon seit mehr als zwei Stunden, dass der Arzt in den OP müsste.(Notkaiserschnitt) Man hat Verständnis und bleibt ruhig.

Nach einer Weile kam eine Frau mit einer Tasche dazu, wollte gleich ein Gespräch beginnen. Ich blieb einsilbig, so gerne ich mich sonst unterhalte. Ich wusste es schnell, es war eine Pharmareferentin. Spitz pass auf, schellten in mir die Glocken, die kommt noch vor dir dran. Nach fast 3 Stunden Wartezeit insgesamt, war wohl der Arzt wieder da. Ich wurde in einen frei vom Flur aus zugänglichen Raum gebeten, und ich sollte mich schon unten rum frei machen. "Denkste!" sagte ich mir frei machen ist fix getan. Ich hörte in einem Nebenraum die Frau , deren Stimme ich gut wieder erkannte, wie sie mit dem Arzt ein launiges Gespräch führt, unterbrochen von lautem Lachen. Nach einer Viertelstunde ich hatte mich nicht entkleidet, ging ich zur Anmeldung und verlangte meine Überweisung zurück, Ich blieb freundlich. die junge Frau konnte ja nichts dafür. Sie gab mir die Überweisung nicht zurück, sondern schickte mich wieder in den fensterlosen Raum mit der Mutti-Kind-Literatur. Da erschien eine freundliche Schwester:,, Was ist denn plötzlich los, Frau Oehl? Ich zischte sie an; bitte jetzt keinen falschen Text, es reicht!" Meine Überweisung bitte! Da kam der Arzt:,, So Frau Oehl, wir können jetzt!",, Nein, was bilden Sie sich eigentlich ein? Ich bin zwar Kassenpatientin, aber nicht Ihr Arbeitsmaterial, was Sie nach Belieben aus der Schublade ziehen können, ich bin lange genug Insider gewesen, dass ich ermessen kann, was ein Notfall und was eine Pharmareferentin ist. Mehr als drei Stunden Wartezeit sind unanständig, Und ich gehe jetzt!" Mit rotem Kopf und wortlos gab er mir die Überweisung und im Rausgehen zischte ich noch:,, Das wird eine dicke Beschwerde geben!" Und die gab es dann schriftlich. Natürlich erhielt ich keine Antwort darauf. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass es intern Geräusche gab.

Vergessen habe ich den Vorfall nie. Und jetzt wieder überlange Wartezeit, Helferinnen gingen in die Pause oder heim, ich saß, als wäre ich vergessen worden. Mir war nicht gut, nach meinem Hinweis darauf führte mich eine Arzthelferin dann in einen fensterloser Behandlungsraum. An der Anmeldung stehende Ärzte und Helferinnen im launigen Gespräch, der Taufkaffee kam hoch und ich musste mal wieder. Der Schweiß floss mir in Strömen und mir gingen die Beine weg, ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, so aufgeregt war ich. Was ist nur aus unserem Beruf der Helfenden geworden? Jetzt muss ich erst mal baden, Haare waschen und mich langsam wieder beruhigen.

Ja, ich muss mir einen anderen Nierenarzt suchen . So viele gibt es ja nicht, besonders nicht in erreichbarer Nähe, aber erst mal habe ich die Schnauze gestrichen voll ,ich warte auf den Befund (Labor ) von dem und dann sehen wir weiter, ob ich das mache? Ich weiß es noch nicht. Gleiches Spiel beim Kardiologen: Ich war im Frühjahr dort, nachdem es mir sehr viel schlechter ging. Lange ließ er sich mit einem nichts sagenden Befund Zeit!

Ein Gespräch mit mir fand nicht statt. inzwischen wurde es nicht besser, ich mailte ihn an bat um einen neuen zeitnahen Termin, ich erhielt keine Antwort. Mein Mann wollte einen Termin für mich holen, die selbstherrlichen Arzthelferinnen:,, Ihre Frau war doch erst im Januar da, der nächste Termin ist im Winter! " Mein Mann stand wie ein begossener Pudel da. Ich sollte zu einem Handchirurgen, bat um einen Termin! Ich hätte im Februar 2026 einen haben können. Noch Fragen? Unser zuständiges Krankenhaus hat eine Handchirurgie. Sehr schnell hatte ich ein freundliches ausführliches Vorgespräch und einen Termin in angemessener Zeit .Anästhesist, OP-Team und Pflege wirklich menschlich und gut. Geht doch auch!

 

© Karin Oehl

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