Unsere Tageszeitung und viel mehr....
Da liegt sie, wie jeden Tag auf dem Frühstückstisch. Nicht mehr so dick wie früher, anderes Papier -man spart halt, viel Platz nehmen nun Reklamen ein. (Besser als die vielen bunten Glanzpapierbeilagen, die immer unseren Mülleimer belastet haben, noch belasten.)Seit mehr als 60 Jahren bekommen wir sie täglich, sind daran gewöhnt, sie zum Frühstück dabei zu haben kommt es mal zu Ausfällen ist es sehr ungewohnt und stört den Tagesablauf. Zunehmend hat sie sich verändert, die Tageszeitung und dazu die ganze Medienlandschaft. Viele besonders junge Leute abonnieren sie nicht mehr, sie schauen, was sie interessiert im Handy oder im Internet nach, lokales interessiert sie kaum noch.
Früher gab es eine gespaltene Leserschaft, einmal die, die eine besondere Tageszeitung bevorzugte, die ein wenig linkslastig war. Die Zeitung verschwand und ging auf in einer großen Zeitung, die ganz anders gepolt ist. Und langsam fällt es auf, dass es keine Berichterstattung neutraler und kritischer Art mehr gibt, sondern alles scheint gesteuert, bewertend, so wird Meinung gemacht, nicht widergespiegelt. Der Journalismus dort ist gleichgeschaltet. Man gewinnt den Eindruck, sie arbeiten alle in Angst um ihren Arbeitsplatz und sie haben den Satz verinnerlicht: Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe. Besonders stark war das zu spüren in der Corona Zeit, wo doch erheblicher Druck und Zwang zur Spritze vertreten wurde und keine Kritik mehr zugelassen schien, jedenfalls erschienen keine kritischen Stimmen mehr in der Tageszeitung genau so wenig wie in den großen Fernsehsendern und im Radio.
Aber die Hetzer gegen kritische Menschen erhielten viel Raum. Mir ist das alles so sauer aufgestoßen und auch jetzt ist die Berichterstattung zu politischen Themen so gestaltet, dass man dran fühlen kann, es gibt keine kritischen Stimmen mehr unter den Journalisten. Will man da mal was Anderes erfahren, muss man auf alternative Medien zurückgreifen und deren Tendenz ist dann genau andersherum. Wo kann man sich noch ein objektives Bild machen? Wo sind Typen mit Rückgrat, fundierter Kenntnis, Fähigkeit zur kritischen Betrachtung, sachlichen Berichterstattung, wie Scholl Latour, Peter Hahne, und Frau Krone Schmalz, die lange in Moskau Korrespondentin war und jetzt Professorin?Nun sie erhebt ihre Stimme auch nur noch in alternativen Medien, Scholl Latour ist tot, Peter Hahne spricht auch nur noch bei den Alternativen und ich? Bin ich darum eine Rechte? Wie gern höre ich Eugen Drewermann zu.
Ich habe mir so viele Gedanken gemacht auch um unsere Politiker, dass ich heute zwar noch vorsichtig, aber dennoch oppositionell unterwegs bin. Viele Entscheidungen entbehren rechtlicher Grundlagen und des gesunden Menschenverstandes, ja sie lassen deutlich Machthunger erkennen und absolut nicht mehr das, was sie geschworen haben, nämlich zum Wohle des Volkes zu agieren.Der Souverän sind immer noch wir, und sie lassen sich von uns fürstlich alimentieren, ohne zu liefern was sie versprachen. Gehe ich jetzt zu weit?
© Karin Oehl