Gedanken nach einem adventlichen Sonntagsausflug
Wir hatten einen tollen Sonntag, Traumwetter, wenn auch kalt,1. Advent.Wir beschlossen spontan in das Museumsdorf Kommern in die Eifel zu fahren, da kann man wunderbar spazieren gehen, der Hund darf mit. Gerade in der Adventszeit fühlt man sich in die Kinderzeit zurückversetzt, wie sah es in alter Zeit im Advent in den Dörfern aus. In den Häusern sind dann Dekorationen, wie sie damals zur Adventszeit waren.Was wir nicht bedacht haben, war, dass dort auch sowas wie ein Weihnachtsmarkt war... Himmel und Menschen strömten den Berg hinauf. Nun waren wir einmal da, also gingen wir rein, ich habe eine Karte, die ich zur Verleihung des Rheinlandtalers bekam, die mich zum kostenlosen Eintritt in allen RVL Museen berechtigt.
Wir gingen mit dem Strom der Menschen, unser Hund war wie viele Hunde dabei und er war brav. (Wir hatten Tüten dabei, also kein Pfui im Park, Zuvor waren wir mit ihm eine Löserunde gegangen.)Mehr als 100 m standen die Menschen in. Schlangen vor den Glühweinständen und vor dem Bratwurststand. Nein, kein Bedarf bei uns! Wir gingen durch die Dorfteile der verschiedenen Regionen, ein Stellmacher arbeitet dort, man konnte ihm zusehen.Leider waren davor auch viele Menschen, dass wir verzichteten, uns die Arbeit anzuschauen. Die Häuser, in die man eintreten konnte, waren wie erwartet, im Stil der damaligen Zeit geschmückt, erleuchtet... Wir sind so gut wie nirgends rein gegangen, viel zu viele Menschen drängelten sich dort hinein.
Weiter ging es mit dem Strom, dann eine Lücke, ich musste schauen und wir fanden eine kaum beachtete aber wunderbar gestaltete große Krippe in einer Scheune, so eine Krippe, wie wir sie als Kinder in unserer großen Stadtkirche in der Krypta hatten, mit fast lebensgroßen Figuren, einem schwebenden Endel und einfach wunderbar gestaltet. Ich hätte gedacht, dass gerade dort die Leute mit ihren Kindern anstehen würden. Nein, sie belagerten die Buden, wo was verkauft wurde und wo es was zu futtern gab.
Ich liebe Kinder, aber was wir dort auf dem langen Weg, durch die Dorfelemente der verschiedenen Regionen erlebten, von den Erwachsenen, aber auch von den Kindern, war ein Zeugnis unserer Zeit. Breite Gruppen, an denen man kaum vorbeikam, Rollstuhl oder Rollator Fahrer wurden nicht auf die etwas glatteren Wegelemente gelassen, sondern die durften sich auf dem urigen Kopfsteinpflaster dann durchrütteln lassen. Viele Handys wurden genutzt, es sah aus, als hielten viele Menschen Selbstgespräche ab. Div. Klingeltöne waren mal witzig, mal irritierend, mal verstörend zu hören. Der Nikolaus war übrigens auch unterwegs, Wohlgemerkt der Bischof -Nikolaus, nicht irgendein Weihnachtsmann. Wenige Kinder grüßten ihn und sprachen mit ihm, Geschenke hatte er für die Kinder nicht dabei, auch der Knecht Ruprecht war nicht zu sehen, Kinder sollen ja auch nicht wie früher Angst bekommen, Das war schon o. K.
Wir suchten uns kleine Zwischenwege, wo es ruhiger war, rasteten schon mal und verließen zu einer Zeit diesen Ort, dass wir noch bei ausreichendem Büchsenlicht wieder daheim waren.Das Thema Weihnachtsmarkt ist für uns durch. Es war ein Genuss, dann auf so ruhigen Landstraßen heimwärts zu fahren. Vorbei an kleinen Dörfern und Weilern, wo auch so nett adventlich die Häuser und Plätze geschmückt waren.
Wir mögen solche Menschenmassen nicht und die Kommerzialisierung des Festes ist uns ohnehin ein Gräuel. Natürlich haben auch wir vorweihnachtlich unsere Stube dekoriert, aber wir werden außer den Kindern und Enkeln keine großen Geschenke machen und. es auch nicht können. Niemand wird vergessen, dass nur mal als Gedanken zu einem besonderen Wochenende. Es war gut, einfach mal aus dem Alltag heraus zu kommen. Es hätte nicht sein müssen, in so einem Trubel zu landen. Dennoch es war auch mal interessant so die Veränderungen in der Gesellschaft zu erleben. Es wurde an dem Tag so deutlich Ich kenne und schätze Weihnachten so anders, wie früher, mit seinem Zauber. Aber ich bin alt, wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, will nicht, dass sie bleibt.
© Karin Oehl