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Das Mädchen aus dem dritten Stock

Das Mädchen aus dem dritten Stock

Ich kannte sie, als ich noch klein und putzig war
Wir wohnten in der selben Straße, selben Block.
Sie war zu schön um meinen Traum zu machen wahr;
Sie war das Mädchen aus dem dritten Stock.

Die zeit nahm ihren Lauf, uns ignorierend
Und hielt die Freundschaft uns in ihrer festen Hand.
Doch schwächte sich der Griff und wir, den Schmerz verlierend,
Verloren uns von Tag zu Tag, verschätzten uns Gravierend
Im Lauf der Zeit; im heißen, dünnen Sand.

Mit jedem Schritt den wir uns näher traten,
entfernten wir uns stetig weiter von uns selber.
Die Zeit beherrschte uns und gleich ist was wir taten,
Der Gott uns hörte nicht, soviel wir ihn auch baten;
Wir waren zwei allein, wie unter Wölfen Kälber.

Ich kannte sie, bis ich sie nicht mehr sah;
Der Umzug jagte zwischen uns, ein’ schwarzen Pflock.
Ich liebte sie, doch war sie nicht mehr nah’;
Sie war das Mädchen aus dem dritten Stock.

Doch kam ein Tag nach einem halben Jahr:
Ich kam in ihre Schule, ihre Klasse…
Doch schien es so, als ob ich für sie war,
Kein Freund mehr, wie zuvor. Ich war ein Narr,
Zu denken, dass uns trennt nur eine Straße.

Ich war ein Nichts in dieser Klasse, wie sie auch,
Ein Nichts war, in der Grundschule, alleine.
Man sagt, es gäbe ohne Feuer keinen Rauch,
Sowie es gäbe immer Hoffnung, einen Hauch,
Doch gab es einen Grund, warum ich weine.

Und früher war ich immer für sie da,
Doch ließ sie mich nun sitzen, ihretwegen.
Sie war beliebt geworden und ich war,
In ihren Augen, immer noch ein Narr;
Denn ihren Ruf, sie wollte weiter hegen.

Die Hoffnung schwindet mit dem Lauf der Zeit,
Sie schweigt noch immer, doch kennt sie mich schon gut.
Die gute Zeit; sie ist so fern, so weit
Und hilft mir nicht der Liebe, die Verbissenheit
Und rettet mich kein Charme vor heißer Wut.

Sie will mich nicht verletzen, sagt sie mir.
Sie schont uns zwei, indem sie gar nichts sagt.
Wir sind allein mit uns; sie dort, ich hier.
Wie gerne würde ich erklären ihr,
Wie sehr mich mein Gewissen täglich plagt.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das sagte ich,
Bevor ich kannte sie, verletzte sie…
Ich weiß nicht, ob sie wird verstehen mich,
Doch blute ich, vom kalten, langen Stich.
Ich wünscht’ sie zu vergessen, irgendwie.

Doch seh’ ich sie noch immer vor mir stehen,
Im Traum, im Leben, in der Nacht, am Tag…
Doch um den Sinn des Lebens völlig zu verstehen,
Von uns muss jemand, bis auf ewig gehen,
Um zu vergessen den, den man so mag.

Vergaß ich sie, weil ich verzweifelt war,
Doch wohnte sie noch immer, in dem selben Block.
Ich könnt’ sie nie vergessen, das ist klar;
Sie bleibt das Mädchen aus dem dritten Stock.

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