Jahresrückblick-2021
(Gedanken zum Jahreswechsel)
Die Zeit ist nur mit Zeit gefüllt,
die Welt ist in sie eingehüllt,
was jetzt noch Atem holt,
muss mit der Luft entfliehen,
ein Stündchen noch, das letzte heute.
Was immer auch das Schicksal schafft,
du darfst dich nie ergeben,
beim Glockenklang ins neue Jahr
beginnt dein neues Leben,
von unserem Glauben,
wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag,
habe Mut zu dieser Reise
in immer neue Lebenskreise.
© J/Laß
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"Die Stille": Don DeLillo
Kurz bevor das Coronavirus sich im vergangenen Jahr zu einer weltweiten Pandemie ausbreitete, hat Autor Don DeLillo die Arbeit an seinem neuesten Roman abgeschlossen. "Die Stille" heißt sein Werk, das wirklich verblüffende Parallelen zur aktuellen Situation zeigt. Worum geht's? Der Plot spielt im Jahr 2022 in New York. Der Super Bowl steht bevor. Fünf Freund*innen wollen sich das Großereignis gemeinsam im Fernsehen anschauen. Während drei von ihnen noch auf die letzten beiden warten, die sich gerade auf dem Rückflug von Paris befinden, brechen plötzlich sämtliche digitale Verbindungen ab. Alle Bildschirme sind schwarz. Stille. Kurze Zeit später treffen die Freund*innen nach einem dramatischen Flug zum Glück unversehrt bei ihnen ein. Was war passiert? Ein langes Gespräch beginnt. Verwunderung, Erschütterung, Mutmaßungen – es folgen etliche Versuche das rätselhafte Geschehen von vorhin zu erklären. Die Clique gerät dabei in eine Spirale, in der sie das Wesen der menschlichen Existenz und das der Zeit zu ergründen versuchen. Don DeLillo reflektiert sehr feinfühlig, aber trotzdem fantasievoll und in geschliffen scharfer Sprache das Weltgeschehen. Lesetipp!
"Die Stille"von Don DeLillo | 112 Seiten | erschienen im KiWi Verlag | Mehr Info
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„Die Briten verwenden einen kurzen Begriff, der die Veränderung, die stattgefunden hat, auf den Punkt bringt: 'new normal'. ... Und diese Normalität hat einen klaren Namen: Unsicherheit. … Unbeschwertheit scheint ein Ding der Vergangenheit geworden zu sein. Das Ergebnis ist, was die meisten Menschen nicht einmal sich selbst eingestehen wollen: Ein Gefühl der Depression, das jeder anders erlebt.“
Während die Omikron-Variante Krankenhäuser plagt und in Europa zu neuen und verwirrenden Beschränkungen geführt hat, könnten wir uns allen eine kleines - therapeutisches - Geschenk machen: Die Feststellung, wie diszipliniert und geduldig nämlich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist. Und dies umso mehr, je höher die Transparenz der Information, je ausgeprägter der Bürgersinn und je besser das Niveau der wissenschaftlichen Bildung sind. Angesichts eines unbekannten Feindes haben Medizin und Forschung Außergewöhnliches geleistet.
Niemand hätte Anfangs der Pandemie, die , gedacht, dass es 2021 keinen Deut besser sein sollte. Zwar wurde ab dem 27. Dezember 2020 in Deutschland geimpft, aber es gab zu wenig Impfstoff, sodass 3 Monate später gerade einmal 5% der Deutschen vollständig geimpft waren. Auch die Strategie, sofern man überhaupt von einer reden kann, war planlos oder eher Aktionismus. Der Bürger hatte meist keinen Durchblick was oder mit wem oder überhaupt erlaubt ist. Die Minister der Bundesländer waren sich zu keiner Zeit einig. Wer zu Ostern eine Gaststätte oder eine Kneipe besuchen wollte, konnte sich paradoxerweise einen Flug nach Mallorca buchen. Gegen Ende des Jahres war die vierte Welle angekommen.
Nicht nur die Corona-Pandemie hatte das Nachrichtengeschehen 2021 fest im Griff. Auch die Flutkatastrophe in Deutschland und einigen Nachbarländern, die Olympischen Spiele in Tokio, die Fußball-EM oder die Präsidentenwahl in den USA werden im Gedächtnis bleiben.
Seit fast zwei Jahren befindet sich Deutschland im dauerhaften Ausnahmezustand. Die Pandemie wies wie unter einem Brennglas auf Missstände, dringenden Veränderungsbedarf und auf lange bestehende Probleme hin: Der Verzug bei der Digitalisierung, die Abhängigkeit unserer Wirtschaft in einer globalisierten Welt, der Mangel an Pflegekräften und Erziehern und deren miese Bezahlung, um nur einige Beispiele zu nennen. Das Coronavirus veränderte unser Leben spürbar – auf negative und positive Weise: weniger soziale Kontakte, mehr Puzzeln und Fernsehabende. Mehr Home Office, weniger Arbeitsreisen oder aber auch mehr Kinderbetreuung und weniger Zeit für sich.
Es ist kein Zufall, dass die Pandemie vor allem die überhitzten Branchen des alten Normal besonders hart getroffen hat – Fleischproduktion, Kreuzfahrtschiffe, Flugverkehr, exzessiver Tourismus, fossile Automobilität. Was verbindet diese Branchen, die am meisten unter der Krise leiden mussten? Aber wie steht es mit unserer Jugend?
Die emotionalen Anker der jungen Generation sind Familie, Eltern und Freunde. Sport war ein wichtiger Ausgleich in dem von Corona-Einschränkungen geprägten Jahr. Alles, was Struktur in den sich stets wandelnden Alltag bringt, war beziehungsweise ist willkommen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen leiden besonders stark unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie.Die meisten Jugendlichen beklagenaktuell eine Verschlechterung der schulisch-beruflichen Situation und Perspektiven für die Zukunft. Das liegt an geplatzten Ausbildungsverträgen, Schul- und Studienabschlüssen, die keine Aussicht auf einen Job bieten, oder dem Selbstwertgefühl, das durch Arbeitslosigkeit zermürbt wird.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) blickt mit vorsichtigem Optimismus auf die voraussichtliche Corona-Lage im nächsten Jahr. Es sei unter anderem wichtig, dass bis zur Jahresmitte in jedem Land mindestens 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sei, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Dann sei es möglich, dass die Pandemie zumindest mit ihren schweren Verläufen auslaufe. »Wir können die Phase der Hospitalisierungen und des Todes zu einem Ende bringen«, sagte WHO-Experte Mike Ryan. Die WHO setzt auch auf weitere Fortschritte beim Einsatz von Medikamenten bei der Therapie gegen Covid-19 im nächsten Jahr.
Tedros appellierte erneut eindringlich an alle Staaten, nicht egoistisch zu sein, sondern bei einer gerechten Verteilung des Impfstoffs zu helfen. »Es ist Zeit, sich über kurzfristigen Nationalismus hinwegzusetzen und durch eine weltweit gerechte Verteilung des Impfstoffs die Bevölkerungen und die Wirtschaft zu schützen.« Kurz vor Weihnachten waren in rund der Hälfte der 194 WHO-Mitgliedsländer noch keine 40 Prozent der Bevölkerung geimpft. In rund 40 Ländern waren es noch nicht einmal zehn Prozent.
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Novembertag
Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
drängt die Welt nach innen;
ohne Not geht niemand aus;
alles fällt in Sinnen.
Leiser wird die Hand, der Mund,
stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund,
träumen Mensch und Erde.
(1871 - 1914)
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Cornelia Boese: Wo ist Theatrine?
Die Welt rund um die Bühne
Verlag: Gerstenberg 2021
Illustratorin: Dorota Wünsch
ISBN-13: 978-3836961165
Gebunden: 32 Seiten
Altersempfehlung: ab 4 - 5 Jahren
Vorlesebuch
Das Bilderbuch „Wo ist Theatrine? Die Welt rund um die Bühne“ von Cornelia Boese und Dorota Wünsch ist eine wunderschöne Geschichte, die 2021 im Gerstenberg-Verlag erschienen ist. Der in Reimen geschriebene Text entführt den Leser / die Leserin in die Welt des Theaters: An der Pforte des Theaters wird ein Eilpaket für Theatrine abgegeben, die niemand zu kennen scheint. Der Sohn des Pförtners macht sich im Haus auf die Suche nach der Gesuchten. Er läuft von Abteilung zu Abteilung, in die Schreinerei, Bühnenmalerei, die Schneiderei, Maskenbildnerei und Kantine. Von Theatrine keine Spur! Vom Keller bis zum Dach sucht er nach der Empfängerin des Pakets – ob er sie finden wird?
Kinder ab vier Jahren werden in diesem Sach-Bilderbuch in die Welt des Thea-ters eingeführt. Es wird auf die einzelnen Räume, Berufe und Gewerke einge-gangen. Auf jeder Doppelseite wartet ein neuer Aspekt, die Illustrationen von Dorota Wünsch sind detailliert, auch bei mehrmaligem Lesen entdecken kleine und große LeserInnen immer wieder Neues. Sie begegnen SängerInnen, Tän-zerInnen, dem Orchester mit seinem Dirigenten, sehen, wie gearbeitet und geprobt wird. Die Figuren sind einfach, aber trotzdem sehr ausdrucksstark dargestellt. Man kann aus den Gesichtern leicht die Emotionen herauslesen und weiß, ob die Figur genervt, belustigt, erstaunt oder ratlos ist. Jeder Charakter wirkt anders und hat etwas Individuelles.
Wunderschöne Reime laden zudem zum Vorlesen und Zuhören ein, sowohl der Leser / die Leserin, als auch die Zuhörenden werden auf eine spannende Reise ins Theater mitgenommen. Zugleich treiben die Worte dynamisch die Suche des Pförtnersohns voran. Das Vorlesen macht Spaß, auch, weil einige Reime lustig sind und fast von alleine aus dem Mund sprudeln.
Das unerwartete Ende lässt jeden noch einmal abschließend schmunzeln. Ein Lesespaß und eine Leseempfehlung, für alle, die in die Welt des Theaters abtauchen wollen. Gerade in Zeiten, in denen ein Theaterbesuch – auch hinter die Kulissen – oft nicht möglich ist.
GEO: Herr Bandelow, was passiert aus psychologischer Sicht, wenn Menschen zwangsweise für längere Zeit isoliert bleiben müssen? Borwin Bandelow: Die Menschen werden dadurch nicht nur räumlich, sondern vor allem auch sozial isoliert. Diese Einsamkeit und soziale Isolation stellen uns Menschen vor ein großes Problem. Und durch die Schutz- und Quarantänemaßnahmen wegen des Coronavirus verstärkt sich die Belastung des Alleinseins noch einmal enorm.
Wieso fällt es uns Menschen denn so schwer, längere Zeit allein zu sein?Der Grund dafür liegt in unseren Genen. Schon vor hunderttausend Jahren waren wir Menschen in Stämmen organisiert. Wer sich isolierte oder den Stamm verließ, hatte in der Regel keine großen Überlebenschancen - er wurde zum Beispiel von wilden Tieren getötet oder von feindlichen Stämmen angegriffen. Menschen, die das „Stammes-Gen“ in sich trugen, überlebten hingegen.Da Ängste sich über Hundertausende von Jahren vererben, verspüren die Menschen heute den Drang, bloß nicht isoliert zu sein. Selbst wenn wir wissen, dass man heutzutage problemlos allein überleben kann, so fühlen wir uns trotzdem schlecht, wenn wir isoliert sind. Der Mensch als soziales Wesen möchte anderen helfen, möchte kommunizieren und möchte nicht allein sein.Kurz gesagt: Begeben wir uns für längere Zeit in eine Isolation, so handeln wir entgegen dem, was wir evolutionär gelernt haben. Das bringt uns durcheinander.
Droht Betroffenen eine Art Lagerkoller, wenn sie in eine zweiwöchige Quarantäne gestellt werden?Ja, das kann natürlich passieren. Jedoch gibt es Dank der modernen Technik heutzutage viele Möglichkeiten, trotz der räumlichen Isolation am sozialen Leben teilzunehmen. Die sozialen Medien und Netzwerke sind mittlerweile in allen Altersschichten angekommen. Selbst mein Großvater schreibt im Alter von 91 Jahren noch fleißig E-Mails - und der ist absolut kein Social-Media-Profi. (lacht)Personen, die weder über Telefon noch über die Sozialen Netzwerke mit anderen Menschen kommunizieren, sind stärker gefährdet. Doch davon gibt es nur noch sehr wenige.
Wie kann man sich selbst davor schützen, wegen des Coronavirus Zuhause in Panik zu verfallen? Nun es ist so, dass sich die Angst in der Isolation sehr leicht steigert. Eine isolierte Person hat jede Menge Zeit, sich ihre Gedanken zu machen. Und auch, wenn man das Coronavirus bisher nicht so ernst genommen hat, so begreift man in der Isolation als Betroffener plötzlich, dass es doch zumindest eine ernstzunehmende Gefahr zu sein scheint.Hinzu kommt, dass wir Menschen zwei Gehirne haben - das Vernunft-Gehirn und das Angst-Gehirn. Und die beiden arbeiten nicht unbedingt zusammen.Das Vernunft-Gehirn sagt zum Beispiel: „Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass du mit jungen Jahren Corona kriegst, ist sehr gering. Und selbst wenn du es kriegst, wirst du es sehr wahrscheinlich überstehen.“Doch das Angst-Gehirn kriegt einfach Panik. Es kann nicht viel mit Statistiken anfangen und ist dazu in der Lage, aus einer Mücke schnell einen Elefanten zu machen, wenn es sich um eine neue und unbeherrschbare Gefahr handelt.Zur Beruhigung einen Tee zu kochen und sich selbst zu sagen, dass die Gefahr schon wieder vorüber gehe, funktioniert dann nicht mehr so einfach.Deswegen rate ich den Leuten, einen gesunden Fatalismus an den Tag zu legen. Wie, wenn man morgens auf dem Weg zur Arbeit auf die Autobahn fährt und nicht über die vielen Autobahntoten nachdenkt. Man weiß zwar, dass etwas passieren kann, aber rechnet nicht wirklich damit. Und mit genau dieser Einstellung - dass das Leben zwar gefährlich ist, aber es auch immer eine Möglichkeit gibt, aus misslichen Lagen wieder herauszukommen - sollte man auch dem Virus begegnen.Richten Sie sich also nach Ihrem Vernunft-Gehirn und schenken Sie dem Angst-Gehirn nicht so viel Beachtung
Quellenverzeichnis:
Der herbstliche Garten
Geschrieben Mitte Oktober 1911
Der Ströme Seelen, der Winde Wesen
Gehet rein in den Abend hinunter,
In den schilfigen Buchten, wo herber und bunter
Die brennenden Wälder im Herbste verwesen.
Die Schiffe fahren im blanken Scheine,
Und die Sonne scheidet unten im Westen,
Aber die langen Weiden mit traurigen Ästen
Hängen über die Wasser und Weine.
In der sterbenden Gärten Schweigen,
In der goldenen Bäume Verderben
Gehen die Stimmen, die leise steigen
In dem fahlen Laube und fallenden Sterben.
Aus gestorbener Liebe in dämmrigen Stegen
Winket und wehet ein flatterndes Tuch,
Und es ist in den einsamen Wegen
Abendlich kühl, und ein welker Geruch.
Aber die freien Felder sind reiner
Da sie der herbstliche Regen gefegt.
Und die Birken sind in der Dämmerung kleiner,
Die ein Wind in leiser Sehnsucht bewegt.
Und die wenigen Sterne stehen
Über den Weiten in ruhigem Bilde.
Laßt uns noch einmal vorübergehen,
Denn der Abend ist rosig und milde.
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.Allein in Deutschland sagen 14 Millionen Menschen, dass sie sich einsam fühlen. Und spätestens seit Corona ist soziale Isolation globaler Status quo. Experten sprechen bereits von einer Epidemie, und das weltweit. Digitalisierung und Globalisierung führen zu einer neuen Form kollektiver Einsamkeit, die bislang kaum erforscht ist. Die Folgen sind riskant: Gesellschaften zersplittern, der Radikalismus erstarkt und bedroht unsere Demokratie.Diana Kinnerts Die neue Einsamkeit ist ein fundierter und dringend notwendiger Impuls, neu darüber nachzudenken, ob unsere streng nach kapitalistischen Gesichtspunkten ausgerichtete Gesellschaft dem Sozialwesen Mensch noch gerecht wird, und wie wir in Zukunft Individualität und gesellschaftliches Miteinander vereinbaren können.
Die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidet sich jetzt!
Mittendrin und doch allein: Die neue Einsamkeit
41% der Haushalte in Deutschland bestehen aus nur einer Person
30% davon sind von Armut betroffen
25% der Jugendlichen in Deutschland fühlen sich einsam
14 Millionen Menschen in Deutschland leiden an den Auswirkungen von Einsamkeit
»Einsamkeit ist eines der unsichtbarsten Gefühle. Aber es macht offensichtlich sehr krank.«
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Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und
jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke
![Trennlinie 15](/images/Trennlinie-15.jpg)
Buchinfos - Titel: Blaue Frau Genre: Roman Preis: 24 Euro Erscheinungsjahr: 2021 Seitenzahl: 432 ISBN: 978-3103971019
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![Trennlinie 15](/images/Trennlinie-15.jpg)
Menschen träumen vom Fliegen, wovon träumt ein Mauersegler? Vielleicht vom Fallen, so wie wir an der Grenze zwischen Wachsein und Schlaf.
Im freien Fall befindet sich auch Prometheus, als sein bester Freund Jakob stirbt. Nach einer überstürzten Flucht vor Polizei, Familie und sich selbst schlägt er am dänischen Strand auf. Der Mauersegler erzählt von einem Mann, der unter seiner Schuld zu zerbrechen droht. Und von zwei Frauen, die wenig Fragen stellen – wie alle Menschen, die ihre eigenen Geheimnisse haben.
Die Geschichte einer großen Freundschaft, eines unerwarteten Todes und der Suche nach Vergebung
Washington – Die US-Geheimdienste haben ihren mit Spannung erwarteten Bericht zum Ursprung des Coronavirus veröffentlicht – und kein eindeutiges Ergebnis präsentieren können. In dem am vergangenen Freitag publik gemachten Bericht werden sowohl eine Übertragung von Tier zu Mensch als auch ein Laborunfall in China als „plausible Hypothesen“ bezeichnet.Für eine abschließende Bewertung fehlten klinische Proben oder Daten zu den frühen Infektionsfällen in China, erklärten die Geheimdienste. Die Nachrichtendienste seien „weiterhin gespalten“ in der Frage, was der „wahrscheinlichste Ursprung“ der Coronapandemie sei, hieß es in dem Bericht.Vier US-Geheimdienste kommen demnach mit „niedriger“ Sicherheit zu dem Schluss, dass die Pandemie auf eine Virusübertragung von Tier zu Mensch zurückgeht. Zwei andere Geheimdienste gehen dagegen mit „mittlerer“ Sicherheit davon aus, dass ein Laborunfall zu der Pandemie führte.Analysten in drei anderen Diensten wiederum konnten sich nicht auf eine Zuordnung einigen. Grund für die Unterschiede sei die unterschiedliche Gewichtung der „nachrichtendienstlichen Berichte und wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie der nachrichtendienstlichen und wissenschaftlichen Lücken“, hieß es.In dem von US-Präsident Joe Biden angeforderten Bericht der Nationalen Geheimdienstdirektion wird allerdings ausgeschlossen, dass das Coronavirus als „biologische Waffe“ entwickelt wurde. Die meisten Geheimdienste gehen auch nicht davon aus, dass das Virus durch Genmanipulation entstand – auch wenn zwei Dienste sich diesem Urteil nicht anschließen wollten, weil die Sachlage nicht ausreichend eindeutig sei.Hervorgehoben wird in dem Bericht schließlich, „dass Chinas Regierungsvertreter vor dem ursprünglichen Ausbruch von COVID-19 keine vorherige Kenntnis über das Virus“ hatten. Biden hatte den Bericht vor drei Monaten bei seinen Geheimdiensten in Auftrag gegeben. Das Dokument wurde diese Woche in einer geheimen Fassung dem Weißen Haus vorgelegt. Freigegeben wurde nun eine für die Öffentlichkeit bestimmte redigierte Zusammenfassung.Biden warf China nach der Veröffentlichung vor, nach wie vor wichtige Informationen zum Ursprung der Pandemie zurückzuhalten. Chinesische Regierungsvertreter hätten internationale Ermittler und die internationale Gesundheitsgemeinschaft von Anfang an am Zugang zu solchen Informationen gehindert. „Bis heute weist die Volksrepublik China Forderungen nach Transparenz zurück und hält Informationen zurück“, erklärte der Präsident.„Unsere Bemühungen, die Ursprünge dieser Pandemie zu verstehen, werden nicht ruhen“, versprach Biden. „Wir werden alles uns Mögliche tun, um die Wurzeln dieses Ausbruchs aufzuspüren, der weltweit so viel Schmerz und Tod verursacht hat.“ Dies sei notwendig, um eine neue Pandemie zu verhindern.Die Coronapandemie, der mittlerweile weltweit rund 4,5 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind, hatte Ende 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan ihren Ausgang genommen. Schon bald war darüber spekuliert worden, dass das Virus bei einem Unfall aus dem Institut für Virologie in Wuhan entwichen sein könnte, in dem an Coronaviren geforscht wird. Die chinesische Regierung bestreitet dies energisch.Die chinesische Botschaft in Washington wies die Vorwürfe erneut zurück, Peking halte Informationen über das Coronavirus unter Verschluss. Der Bericht der US-Geheimdienste zeige einmal mehr die Entschlossenheit Washingtons, „den falschen Weg der politischen Manipulation“ fortzusetzen, erklärte sie. Ziel des Berichts sei es, die Volksrepublik als „Sündenbock“ abzustempeln.
Erst im Januar dieses Jahres konnte ein Team internationaler Experten im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Wuhan besuchen – mehr als ein Jahr nach Entdeckung des Virus. Ihr Bericht wurde Ende März veröffentlicht, lieferte aber keine klaren Ergebnisse. Die sogenannte Labortheorie stuften die WHO-Experten als „extrem unwahrscheinlich“ ein.An der Untersuchung und dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. Viele Länder äußerten Besorgnis darüber, dass den internationalen Experten bei ihrer Untersuchung in China Zugang zu wichtigen Daten verwehrt worden sei.Weitere Untersuchungen, wie auch von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gefordert, lehnt die chinesische Regierung vehement ab. Bidens Vorgänger Donald Trump war ein großer Verfechter der Labortheorie. Kritikern zufolge wollte er damit aber hauptsächlich vom eigenen Versagen in der Pandemie ablenken. © afp/aerzteblatt.de
Veröffentlicht von Statista Research Department, 10.08.2021
Ende Juli 2021 gaben 45 Prozent der Befragten an, die größten Sorgen hinsichtlich des Coronavirus zu haben. Seit März 2020 ist die Sorge um die Folgen der Pandemie als wichtigstes Problem stark angestiegen und hat den Klimawandel verdrängt. Die Sorge um die Umwelt und den Planeten lag mit 44 Prozent im Juli jedoch nur noch knapp hinter der Pandemie.
Thomas Linden / Kölnische Rundschau (11. Juni 2021)
Sonntag, 18. Juli 2021
22.34 Uhr: Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Zypern schlagen in Gewalt um
Teilnehmer einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen und -Impfungen haben in Zypern den Sitz eines Fernsehsenders angegriffen und mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt. Nach Polizeiangaben zogen nach einer Protestaktion gegen die Einführung eines Corona-"Safepass" und gegen angebliche "Zwangsimpfungen" rund 2.500 Demonstranten am Sonntagabend weiter zum Sitz des Senders Sigma TV, setzten Autos in Brand und beschädigten das Gebäude. Ein AFP-Reporter vor Ort sah vier beschädigte Fahrzeuge mit dem Logo des Senders, eines davon vollständig ausgebrannt. Mehrere Fensterscheiben am Sendersitz waren zerbrochen. Nach Angaben von Sigma TV schützten Polizisten im Gebäude die Mitarbeiter. Sigma gilt als kritisch gegenüber Impfgegnern eingestellt und war bereits in der Vergangenheit bei Demos gegen Corona-Auflagen angegriffen worden. Die zyprische Regierung hatte Anfang der Woche einen speziellen Corona-Impfausweis eingeführt, der Voraussetzung für das Betreten von Supermärkten, Einkaufzentren, Restaurants und anderen Geschäften ist. Die Corona-Impfungen wurden zudem auf die Gruppe der 16- und 17-Jährigen ausgeweitet.
22.05 Uhr: Top-US-Gesundheitsbeamte wegen steigenden Corona-Fallzahlen besorgt
Die wieder steigenden Corona-Fallzahlen in jedem US-Staat bereiten dem obersten Gesundheitsbeamte der Regierung große Sorge. Er sei beunruhigt über das, was den USA bevorstehe, sagte Dr. Vivek Murthy in einem am Wochenende ausgestrahlten Interview der CNN-Sendung "State of the Union". Fast alle Todesfälle in Verbindung mit dem Virus würden unter Millionen Menschen verzeichnet, die sich nicht hätten impfen lassen, obwohl Vakzine weithin verfügbar seien. "Wenn man geimpft ist, ist man sehr gut vor Klinikeinweisungen und Tod geschützt, leider trifft das nicht zu, wenn man nicht geimpft ist."
Die Zahl neuer Corona-Fälle stieg vergangene Woche erstmals seit dem Spätherbst 2020 landesweit um 17.000 in einem Zwei-Wochen-Zeitraum. Traditionell folgt auf eine Zunahme der Erkrankungen eine erhöhte Todesrate.
20.54 Uhr: Erneut mehr als 10.000 Neuinfektionen in Frankreich
Frankreich meldet den dritten Tag in Folge mehr als 10.000 Neuinfektionen. In den 12.532 Fällen seien allerdings auch Nachmeldungen des Vortags enthalten, teilt das Gesundheitsministerium mit. Am Samstag hatte waren 10.949 Neuinfektionen gemeldet worden, am Freitag 10.908. Zu dem jüngsten Anstieg habe die ansteckendere Delta-Variante des Virus beigetragen, hieß es.
19.28 Uhr: Ende fast aller Corona-Beschränkungen in England
Trotz steigender Corona-Infektionszahlen fallen in England am Montag fast alle Corona-Beschränkungen weg, darunter auch die Maskenpflicht und Abstandsregeln. Diskotheken dürfen wieder öffnen, Theater und Sportstadien sämtliche Plätze besetzen. Ausnahmen gelten in London, wo die Maskenpflicht im Nahverkehr bestehen bleibt. Die Lockerungen sind in Großbritannien hochumstritten. Die Opposition wirft der Regierung Rücksichtslosigkeit vor, Wissenschaftler befürchten eine erneute große Corona-Welle.
Die Regierung von Premierminister Boris Johnson begründet den Öffnungsschritt mit der hohen Impfquote und der Eigenverantwortung der Menschen. Johnson mahnte die Bürger zur Vorsicht. Bereits jetzt breitet sich die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus in Großbritannien stark aus. Bestehen bleiben die bisherigen Restriktionen zunächst in den in der Gesundheitspolitik eigenständigen Provinzen Wales und Schottland.
19.22 Uhr: Sechs britische Sportler bei Olympia in Selbstisolation
Sechs britische Athleten für die Olympischen Spiele in Tokio haben sich wegen des Kontakts mit einem Corona-Infizierten vorsorglich in Selbstisolation begeben. Das teilte der Verband British Olympic Association (BOA) mit. Die Sportler und zwei weitere Mitglieder von Team GB waren demnach auf ihrem Flug nach Tokio in Kontakt mit einer Person gekommen, die sich später als infiziert herausstellte.
Sie seien inzwischen alle mehrfach negativ getestet worden, hieß es weiter. Trotzdem hätten sich die Sportler im Einklang mit den Regeln im Trainingslager der Briten in Yokohama nun in ihren Zimmern zur Selbstisolation zurückgezogen. Unklar war zunächst, ob die Teilnahme der Sportler an den Wettkämpfen davon beeinträchtig sein wird.
19.16 Uhr: Malta erwägt nach Corona-Ausbruch Heimflüge für Sprachschüler
Die Regierung Maltas erwägt einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge, Rückflüge für ausländische Sprachschüler zu organisieren, die sich derzeit in Quarantäne befinden. Betroffen seien Menschen aus Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich, hieß es in dem Bericht. Die Schüler sind demnach entweder mit dem Coronavirus infiziert oder hatten Kontakt zu einer infizierten Person. Sie waren auf Malta, um Englisch zu lernen.
Die Regierung in Valletta hatte wegen zahlreicher Corona-Fälle unter Sprachstudenten die Sprachschulen am vergangenen Mittwoch geschlossen. Im kleinsten EU-Land waren die Infektionszahlen lange sehr niedrig. Dann schossen sie plötzlich in die Höhe. Die Behörden führten die meisten Fälle nach eigenen Angaben auf Reisende aus dem Ausland zurück. Die Regierung verschärfte deshalb auch die Einreiseregeln. Wer nach Malta will, muss seit Mittwoch etwa mit dem EU-Impfzertifikat nachweisen können, gegen Covid-19 durchgeimpft zu sein. Wann mögliche Rückholflüge das Land verlassen könnten und wie viele Deutsche betroffen sind, bliebt zunächst unklar.
15.00 Uhr: EU übertrifft USA bei Erstimpfungen gegen Corona
In der Europäischen Union sind jetzt prozentual mehr Menschen mindestens einfach gegen das Coronavirus geimpft als in den USA. EU-Industriekommissar Thierry Breton und Frankreichs Europastaatssekretär Clément Beaune teilten entsprechende Statistiken des Daten-Portals "Our World in Data" im Online-Dienst Twitter. Demnach haben 55,5 Prozent der EU-Bürger mittlerweile mindestens eine erste Dosis Corona-Impfstoff erhalten, in den USA sind es 55,4 Prozent.
Die europäische Impfstoffstrategie und insbesondere die EU-Kommission, welche die Impfstoffbestellungen für die 27 Mitgliedstaaten koordinierte, war zu Anfang des Jahres heftig kritisiert worden. Aufgrund von Lieferengpässen und später erteilten Zulassungen für Impfstoffe war die Impfkampagne deutlich schleppender angelaufen als in Großbritannien und den USA. Im Februar hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen "Fehler" bei der Impfstoffbeschaffung eingestanden.In den USA hatte die Geschwindigkeit der Impfkampagne zuletzt trotz breiter Verfügbarkeit von Impfstoffen nachgelassen. Dies ist auch auf weit verbreitete Impfskepsis zurückzuführen. US-Präsident Joe Biden erhob in diesem Zusammenhang harte Vorwürfe gegen die Online-Netzwerke wegen der Verbreitung von Falschinformationen. "Sie töten Menschen", sagte Biden am Freitag über Facebook und andere.
14.42 Uhr: Delta-Variante auf Mallorca laut Zeitung bei 85 Prozent
Auf Mallorca wird nach einem Bericht der Zeitung "Mallorca Zeitung»" die als ansteckender geltende Delta-Variante des Coronavirus inzwischen bei 85 Prozent aller Proben festgestellt. Die Sieben-Tage-Inzidenz auf der liebsten Urlaubsinsel der Deutschen sei bis Freitag auf gut 270 gestiegen. Für die Balearen insgesamt, also neben Mallorca auch Menorca, Ibiza und Formentera, werde dieser Wert mit 290 angegeben, schrieb die Zeitung. Der sogenannte R-Wert lag nach Angaben der Gesundheitsbehörde bei 1,63. Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 163 weitere Menschen anstecken.
Trotz der steigenden Zahlen schließe die Regionalregierung die Wiedereinführung einer nächtlichen Ausgehsperre, wie sie etwa in den Regionen Valencia, Katalonien oder Kantabrien beschlossen wurde, weiterhin aus, berichtete die Zeitung "Última Hora" unter Berufung auf die Behörden. Man erwäge aber neue Einschränkungen, darunter eine Begrenzung der Zahl von Personen, die privat oder öffentlich zusammenkommen dürfen.
„Jetzt haben wir noch die Möglichkeit die Zukunft frei zu gestalten und dramatische Klimakatastrophen abzuwenden. Je länger wir warten, desto weniger Möglichkeiten zum Handeln haben wir. Wir alle, jeder und jede Einzelne von uns, müssen deshalb anfangen unsere Grundrechte auch für die Zukunft einzufordern.“
Aus der Rede von Lara Zoske, Aktivistin von Fridays for Future Münster, bei der Abschlusskundgebung am Schloss„Wir gehen auf die Straße für eine klimagerechte Welt, dafür, dass interdisziplinäre wissenschaftliche Erkenntnisse endlich in Handeln übersetzt werden! Wir erinnern Regierungen und Unternehmen daran, dass sie einen Plan für 1,5 Grad brauchen, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten.“
Timo Keith, Mitglied bei Fridays for Future Münster.Mittelfristig gefährdet die Klimakrise alle Menschenrechte auf der ganzen Welt. Zuerst leiden die bereits jetzt global marginalisierten und mehrfach diskriminierten Menschen unter den Folgen der Klimakrise. Diese Klimafolgen können wir schon heute beobachten. Ein Versagen im Kampf gegen den Klimawandel ist eine Form von Diskriminierung und stellt damit selbst eine weitreichende Menschenrechtsverletzung dar.“
Aus der Rede von Julia Bökelmann von Amnesty International Münster beim Klimastreik
Rechtspolitik
IMK – Login-Falle: Angesichts zunehmender Hetze in sozialen Netzwerken diskutierten die Innenminister:innen auf ihrer Frühjahrskonferenz über Identifizierungspflichten. Als Alternative zu Vorratsdatenspeicherung und Klarnamenpflicht kam erstmals das Konzept der Login-Falle zur Sprache, wie die Sa-taz (Christian Rath) berichtet. Dabei würden Netzwerkbetreiber verpflichtet, beim nächsten Login nach einem Hassposting die aktuelle IP-Adresse des Hetzers zu registrieren und sofort der Polizei zu übermitteln.
Corona – Infektionsschutzgesetz: Wie die Welt (Ricarda Breyton) erfahren hat, sollen Einreisebestimmungen, die das Bundesgesundheitsministerium per Verordnung festgelegt hat, auch nach Ende der epidemischen Lage nationaler Tragweite weitergelten. Eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes soll in dieser Woche vom Bundestag beschlossen werden. Kritik daran kommt von der FDP und auch Verfassungsrechtler mahnen, den Bundestag stärker einzubinden. Die Entscheidungsfindung in der Regierung sei vergleichsweise intransparent, so dass bei zu großer und vor allem zu langer Ermächtigung der Regierung Repräsentationsdefizite aufkommen könnten, wird der Göttinger Rechtswissenschaftler Alexander Thiele zitiert.
Corona – gefälschte Impfpässe: Der Spiegel (Jan Friedmann/Dietmar Hipp) widmet sich ausführlich den Diskussionen um gesetzliche Nachbesserungen zur besseren strafrechtlichen Verfolgung von Impfausweis-Fälschungen. Mehrere Bundesländer hatten sich auf der Justizministerkonferenz in der vergangenen Woche dafür ausgesprochen. Im Beitrag werden die praktischen Probleme der Strafverfolger dargestellt.
Hamas-Flagge: Wie WamS und Mo-SZ melden, haben sich die Regierungsfraktionen darauf geeinigt, dass künftig die Hamas-Flagge verboten sein soll. Durch eine Ergänzung des § 86 Strafgesetzbuch (StGB) sollen Propagandamittel auch von solchen Organisationen verboten werden, die auf der EU-Terrorliste geführt werden.
Umgangsrecht von Großeltern: Die FDP beklagt, dass sich die Bundesregierung bei Fragen nach dem Handlungsbedarf rund um das Umgangsrecht von Enkelkindern mit ihren Großeltern "einfach weggeduckt" habe, schreibt die Mo-Welt (Sabine Menkens). Bisher liege es bei den Familiengerichten zu entscheiden, ob ein Umgang mit den Großeltern dem Kindeswohl diene, wenn sich beispielsweise die Eltern getrennt haben. Allerdings habe der BGH 2017 entschieden, dass der Umgang der Großeltern mit dem Kind regelmäßig nicht seinem Wohl diene, "wenn die – einen solchen Umgang ablehnenden – Eltern und die Großeltern so zerstritten sind, dass das Kind bei einem Umgang in einen Loyalitätskonflikt geriete".
EU-Warenkaufrichtlinie und Pferde: Wie sich die neue EU-Warenkaufrichtlinie auf den Pferdehandel auswirkt, erläutert die Mo-SZ (Gabriele Pochhammer). Der Bundestag wird in dieser Woche voraussichtlich das entsprechende Umsetzungsgesetz in Zweiter und Dritter Lesung beraten.
"Die Stille": Don DeLillo
Kurz bevor das Coronavirus sich im vergangenen Jahr zu einer weltweiten Pandemie ausbreitete, hat Autor Don DeLillo die Arbeit an seinem neuesten Roman abgeschlossen. "Die Stille" heißt sein Werk, das wirklich verblüffende Parallelen zur aktuellen Situation zeigt. Worum geht's? Der Plot spielt im Jahr 2022 in New York. Der Super Bowl steht bevor. Fünf Freund*innen wollen sich das Großereignis gemeinsam im Fernsehen anschauen. Während drei von ihnen noch auf die letzten beiden warten, die sich gerade auf dem Rückflug von Paris befinden, brechen plötzlich sämtliche digitale Verbindungen ab. Alle Bildschirme sind schwarz. Stille. Kurze Zeit später treffen die Freund*innen nach einem dramatischen Flug zum Glück unversehrt bei ihnen ein. Was war passiert? Ein langes Gespräch beginnt. Verwunderung, Erschütterung, Mutmaßungen – es folgen etliche Versuche das rätselhafte Geschehen von vorhin zu erklären. Die Clique gerät dabei in eine Spirale, in der sie das Wesen der menschlichen Existenz und das der Zeit zu ergründen versuchen. Don DeLillo reflektiert sehr feinfühlig, aber trotzdem fantasievoll und in geschliffen scharfer Sprache das Weltgeschehen. Lesetipp!
„Es lohnt sich dort einen Verein oder ein Café aufzubauen"
Die Forschenden nutzten Umfragedaten von 507 über 60-jährigen Berlinerinnen und Berlinern, die im Rahmen der ,,Berliner Altersstudie II" befragt wurden. Die Wissenschaftler*innen kombinierten die Angaben der Umfrageteilnehmenden darüber, wie stark sie Kontrolle über das eigene Leben spüren mit georeferenzierten Daten über Eigenschaften ihres Wohngebiets. Anschließend kontrollierten sie für eine große Bandbreite von Variablen, die Einfluss auf die Selbstauskunft haben können, wie etwa dem Gesundheitszustand oder dem sozialen und ökonomischen Status.
In ihrem statistischen Modell erklärten dann die Merkmale der Wohngegend Unterschiede im Kontrollempfinden zwischen den Teilnehmenden teilweise genauso gut wie demografische Angaben zu Alter und Geschlecht.
„Wir folgern daraus, dass neben kognitiven, physischen und psychosozialen Faktoren die Umstände in der Wohngegend Schlüsselfaktoren sind für das Gefühl, Kontrolle über sein eigenes Leben zu spüren“, sagt Peter Eibich. Der stellvertretende Gruppenleiter am MPIDR ergänzt: „In Wohngebieten mit erhöhter Arbeitslosigkeit oder dort, wo es Fluglärm gibt, lohnt es sich, soziales Kapital, wie einen Verein oder ein Nachbarschaftscafé, aufzubauen." Das könne den älteren Menschen dort wieder stärker ein Gefühl von Kontrolle über das eigene Leben geben.
Zur StudieMärz 2021
Neben dem literarischen Alltag, der nicht wirklich von großer Resonanz getragen war, gab es in diesem Monat für mich auch etwas sehr Bewegendes. Ein wirklich guter Kollege und Seelenverwandter ist am 26.02.2021 von uns gegangen. Kasimier K. wurde nur 58 Jahre alt und hinterlässt eine verzweifelte Familie. Beeindruckt hat mich Kasimier durch seinen aufrichtigen Charakter und seinen selbstlosen Einsatz für andere Menschen. Mir war es vergönnt mit ihm stundenlange Diskussionen zu führen die weit über das Maß des alltäglichen hinausgingen. Durch diesen tragischen Verlust ist mir einmal mehr klargeworden wie begrenzt unser Leben ist. Wir reiben uns täglich an simplen Problemen ab, schimpfen über das Unrecht das uns andere hinzufügen und bemerken dabei gar nicht, dass wir selbst ein Teil des Ganzen sind. Erst wenn wir uns verändern, verändert sich mit uns die Welt. Wenn es eine Erkenntnis aus diesem Trauerspiel gibt dann die das es nie zu spät ist, das Gute in die Welt zu bringen. Ich bin dankbar das ich Kasimier kennenlernen durfte und werde ihn immer in Erinnerung behalten.
J/L 26.02.2021
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Mit 13€ sind gerade eben die Unkosten gedeckt. Wer also ein solches in DIN A4 Größe beziehen möchte, kann dies gern über
27.12.2020: Manfred Aulbach ist neuer Autor bei Abenteuer-Literatur. Zu finden ist er in den Rubriken Lyrik und Lebensläufe.
Herzlich Willkommen in unserer Autoren-Familie.
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