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Sabine Marya

Sabine Marya

Sabine

Das Literarische Können der Autorin, sowie ihr soziales Engagement, haben mich so beeindruckt, das ich Euch diese Autorin im Portrait vorstelle.

Engagement gegen Missbrauch und gegen Gewalt hat sie sich auf die Fahnen geschrieben. Engagement für die Kleinen und Wehrlosen unserer Gesellschaft, Engagement für Kinder.

Sabine Marya lebt in Nordfriesland, hat selbst 17 Jahre in der Pflege gearbeitet und publiziert Sachbücher, Romane, Kurzgeschichten und Gedichte. Sie begann bereits in der Schulzeit mit dem Schreiben. Für sie gilt auch heute noch das Motto: „Schreiben ist Lebensruf“



In ihrem Buch „Der erste Flügelschlag“ begleitet Leah ihre todkranke Freundin Lisa. S.M. beschreibt diese Sterbebegleitung in zwei unterschiedlichen Versionen : Einmal in der schmerzlichen Realität, so wie sie sich bei uns tagtäglich abspielt. Und zum anderen in einer bei uns leider noch nicht erfüllbaren, jedoch wünschenswerten Idealversion. Kurz vor ihrem Tod schreibt Lisa in ihr Tagebuch: „Ich kann gehen, bevor ich gewaschen, gefüttert und gewickelt werden muss. Ich kann gehen, solange ich mich noch als Mensch fühle“.

Sabine Marya schreibt diese Geschichte in der Ich-Form, gefühlsbetont und sehr emotional, trotz des ernsten Themas optimistisch und lebensbejahend. Wer dieses Buch liest, fühlt sich sofort involviert, fühlt sich selbst als ein Teil der Geschichte.

Ein Teil ihrer veröffentlichten Bücher ist vergriffen, manche davon gibt es unter “zu verschenken” zum kostenlosen Download als Pdf. Alle nicht vergriffenen Bücher sind im Buchhandel erhältlich, u.a. auch bei Amazon.de und direkt beim Verlag, einige auch als Kindle-Edition.

 


 
 Sabine

Sabine Marya wurde 1962 geboren und begann bereits in der Schulzeit mit dem Schreiben.


Schon da galt für sie, was auch heute noch gilt:
"Schreiben ist Lebensruf."

Über das Lesen sagt Sabine Marya: "Ebenso wichtig wie das Schreiben ist mir das Lesen von Büchern, es ist wie das Schreiben Teil meines Lebens und Seins. Es gibt Autoren, die ich bewundere: Simone de Beauvoir, Sartre, Brecht, Goethe, Shakespeare, Doris Lessing,  Solschenizyn, Lem, Highsmith, Rendell, Tolkien, Herrmann Hesse, E. Kübler- Ross, Bradbury, Böll -  und ich bewundere die Werke der großen Philosophen wie Platon, Descartes, Kant, Kierkegaard, Freud, Jung. Und es gibt Autoren, deren Bücher ich liebe: V. Woolf (v.a. "die Wellen"), Astrid Lindgren, Salinger, Michael Ende, Wally Lamb, Juri Rytcheu, A.A. Milne, Noelle Chatelet, Maxi Wander, Thoreau (über sein Buch „Walden“ sagte Herrmann Hesse: „Die amerikanische Literatur, so kühn und großartig sie ist, hat kein schöneres und tieferes Buch vorzuweisen.“), ganz besonders liebe ich die Lyrik von Mascha Kaléko und von Rilke."

1983 zog Sabine Marya vorübergehend nach Föhr. Nach der Veröffentlichung ihres ersten Buches folgte eine kurze Zeit als freie Mitarbeiterin bei der Inselzeitung "Inselbote". Mit dieser Insel fühlt sie sich noch heute sehr verbunden. Dort begann sie mit Aquarell- und Seidenmalerei und Ausdrucksmalen. Ihre Bilder verkaufte sie auf dem Kleinkunstmarkt Oevenum / Föhr und im "Schwalbennest" in Wyk/ Föhr bis zu ihrem Umzug auf das nordfriesische Festland im August 1994. Im November 2000 wurden in einer Gemeinschaftsausstellung Bilder von ihr im Husumer Rathaus ausgestellt. Anfang 2005 begann Sabine Marya das Ausdrucks - Gestalten mit Ton. Sabine Maryas Kunst- Favouriten: Frida Kahlo & Chagall & die ungemalten Bilder von Nolde


 Bücher
a Buch 1

 

Schmetterlingsflügel - eine Sterbebegleitung

Erzählung:
Eine Schwesternschülerin lässt sich ein auf das Sterben eines krebskranken Patienten.

Zu diesem Buch sagt der bekannte Autor Heinz Körner (z.B.: "Johannes")

"Diese Texte sind schlicht und einfach das beste, was ich zu dieser Thematik bisher gelesen habe, anrührend, treffend, mitfühlend, einfach rundum gut."              

 
 
 

 

Buch 2
Sabine Marya ist Mitglied in der Autorengemeinschaft Artep http://www.autorenverlag-artep.de

und im Pflegeselbsthilfeverband http://www.pflege-shv.de und in der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben www.dghs.de.

 

 

 


Reflexionen der Autorin:
Manchmal werde ich gefragt: „Warum dieses Buch? Und warum keinen Harry Potter?“
Meine einfachste Antwort wäre: „Das Buch und die Worte waren auf einmal da, in mir, ich musste es einfach schreiben.“

Natürlich ist das keine Antwort, die wirklich viele Menschen zufrieden stellt. Es klingt zu einfach! Man muss sich doch erst einmal hinsetzen und sich eine Buchidee entwickeln und dann anfangen, sich das Buch zu erarbeiten. Autoren reden von Schreibblockaden und anstrengenden Nächten, in denen sie eine Szene zur Verzweiflung bringt, während ich aufwache, nach meinem Heft und meinem Füller greife und zu schreiben beginne. Die Worte fliessen aus mir heraus, auf Papier, mit einer Leichtigkeit, die ich mir selber kaum erklären kann. Es ist einfach alles da. Und so schreibe ich meine Bücher, die mich dabei vergessen lassen, was mich selber gerade plagt und an mir nagt. Ich tauche hinein in den Text und schreibe.

Manchmal wünsche ich mir einen Sekretär, der meine Schrift entziffern und dann alles in den PC eingeben kann, der dann meine Korrekturen eintippt, diese schwer leserlichen Handnotizen im ausgedruckten Manuskript, damit ich frei bin von dieser lästigen Tipparbeit, denn im Hinterkopf wartet bereits die nächste Idee darauf, zu Papier gebracht zu werden.

Ich schreibe, also lebe ich?

Geschichten, Gedichte, Romane, Krimis, Kinderbücher, Briefe, Erzählungen, Selbsthilfebücher, Sachbücher, Heilungsbücher...

Hier habe ich etwas weiter zu geben, von meinem Wissen und von meinen beruflichen und persönlichen Erfahrungen. Und von dem, was mir andere erzählt haben, Frauen und Männer und Kinder. Diese Erfahrungen und dieses Wissen sind ein großer Schatz, den ich zu teilen habe.

Eine weise Frau hat einmal zu mir gesagt: „Du hast dieses Talent mit bekommen zu schreiben und anderen Menschen damit etwas zu geben und ihnen so zu helfen auf ihrem Weg in ein besseres Leben! Es ist deine Pflicht, dieses Talent zu nutzen und es einzusetzen zum Wohle anderer Menschen.“

Ihre Worte haben mich sehr berührt. Sie haben mir einen Sinn aufgezeigt, hier auf dieser Erde zu sein. Und einen Weg, Spuren zu hinterlassen...

Ich spüre seitdem, dass es meine Pflicht ist, diese Bücher zu veröffentlichen, und die Briefe an mich zeigen mir immer wieder, dass es der richtige Weg war und ist. Mein Erfolg ist es nicht, oben auf der Bestsellerliste zu stehen. Mein Erfolg ist es, von Leserinnen und Lesern zu erfahren, dass meine Bücher ihnen Kraft und Mut gegeben haben und ihnen Wege ins Leben aufgezeigt haben und dass sie dankbar sind, für diese Bücher. Mein Erfolg ist es, von ihnen Briefe zu bekommen, die mich zutiefst berühren und mich dankbar sein lassen dafür, dass dieses Buch zu mir gekommen ist, um geschrieben und veröffentlicht zu werden. Und die mir helfen, Abstand zu bekommen zu denen, die sich gegen Bücher wie diese stellen: Bücher gegen sexuelle Gewalt, Bücher für Menschen mit multipler Persönlichkeit, Bücher, die Tabuthemen aufgreifen und Partei ergreifen, für Überlebende.

Immer mal wieder denke ich: “Ich möchte als nächstes etwas ganz anderes machen!“ Doch dann kommt wieder kein Harry Potter zu mir geflogen, sondern z.B. ein Heilungsbuch für Menschen, die sich selber verletzen und für die Menschen, die sie begleiten. Also wieder ein Tabuthema, wieder ein Außenseiterbuch...

Ich nehme die Bücher an, die zu mir kommen. Offensichtlich ist es mein Weg.

Und diese Bücher zu schreiben und geschrieben und veröffentlicht zu haben ist einer meiner Wege, selber am Leben teilzuhaben und zu leben und zu sein.

In eigener Sache
Zunächst einmal hoffe ich das ich bis zu dieser Stelle des Portraits, einen kleinen Ausschnitt aus dem spannenden Leben von Sabine Marya darstellen konnte. Was ist es nun was den Menschen Sabine Marya so interessant macht? Ist es ihr kreatives Schaffen, ist es ihr aussergewöhnliches soziales Engagement, ist es ihr besonderes literarisches Talent ? Die Antwort auf diese Frage muss jeder für sich selber herausfinden. Für mich ist Sabine Marya eine grossartige Künstlerin und ein besonderer Mensch. Es ist nicht selbstverständlich das in der heutigen Zeit, jemand aufsteht, unangenehme Themen anspricht, seine Hand anderen zur Hilfe ausstreckt. Es geht der Autorin nicht um Bestsellerlisten, es geht um etwas, was viele von uns längst verloren haben, es geht um Nächstenliebe.

Die umfangreichen Materialien zu diesem Portrait, habe ich direkt der Webseite der Autorin, natürlich mit deren Einverständnis, entnommen. Anders wäre solch ein Portrait auch nicht denkbar, da uns räumlich zu viel Kilometer trennen. Betrachten sie dieses Portrait als Anregung dazu, sich mit dem Menschen Sabine Marya weiter zu beschäftigen. Über einen Besuch auf Ihrer Webseite wird sie sich sicherlich freuen.

Bis zu dieser Stelle bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit. In einigen Tagen endet dieses Portrait mit einem Interview . Ich würde mich freuen, wenn sie mal wieder vorbeischauen. Bleiben Sie gesund und passen Sie auf sich auf.

Joachim Laß
 

Interview

Abenteuer-Literatur
Sabine, wie und wann bist du zum Schreiben gekommen ?


Bereits als Kind habe ich mit dem Schreiben begonnen. Ab der 2. Schulklasse, habe ich damit angefangen, Geschichten und Gedichte aufzuschreiben, die später teilweise auch in der Schülerzeitung abgedruckt wurden. Schreiben gehörte somit schon ganz früh einfach zu meinem Dasein als ein Teil von mir dazu. Worte und Texte kamen zu mir, waren einfach in mir da, um geschrieben zu werden.

Abenteuer-Literatur
Worin liegt der Schwerpunkt bei deiner literarischen  Arbeit, was möchtestdu mit deinen Arbeiten zum Ausdruck bringen ?


Der Schwerpunkt meiner literarischen Arbeit lag seit vielen Jahren in der Beschäftigung mit dem Thema „Trauma in der Kindheit und seine lebenslangen Folgen“, aber ich wandte mich auch anderen Themen zu, die mich berühren, z.B. Sterbebegleitung und Pflege oder interessanten Beziehungsgeflechten, wie in meinen Kurzkrimis und Romanen.

Ich möchte Überlebenden Hoffnung geben, sich trotz allem ein gutes Leben aufzubauen.

Mit meinem letzten beiden Büchern, dem „Regenbogenland- Buch“ und „Rote Tränen, ein Heilungsbuch für Menschen mit selbstverletzendem Verhalten“, kam noch etwas Neues hinzu: ich möchte Überlebenden ein Lichtlein in ihr schweres Leben bringen. Ich möchte ihnen weitergeben, dass es sich lohnt zu leben und dass jeder Tag ein Angebot ist, das beste aus diesem Heute zu machen, trotz allem, was war und ist.

BegleiterInnen und Interessierten möchte ich das Thema „Trauma in der Kindheit und seine lebenslangen Folgen“ näher bringen und sie einführen in eine ihnen teilweise fremde und unverständliche Welt. Bei der Verleihung des ersten Lumen- Award an mich schrieben die Verantwortlichen: „Durch ihre Arbeit schuf Sabine Marya eine Verständigung zwischen Menschen, die Missbrauch erlebt haben, betroffen sind und sich mit den Folgen auseinandersetzen. Ihre Bücher machen Mut, decken und klären auf.“ Ich denke, diese Worte treffen es ziemlich genau.

Abenteuer-Literatur
Welchen Leserkreis sprichst du mit deinen Texten an ?


Überlebende von traumatischen Erlebnissen in der Kindheit und ihre BegleiterInnen und UnterstützerInnen, Trauernde, privat und beruflich Pflegende und Menschen, die bereit und interessiert sind, sich der teilweise schweren Thematik in meinen Büchern zu stellen und sich mit ihr auseinander zu setzen, Menschen aus meinem eigenen privaten Umfeld.

Abenteuer-Literatur
Welche Art von Literatur sagt dir persönlich zu, welches ist dein Lieblingsbuch?


Das hängt sehr von meiner Stimmung ab und aus welchem Grund ich in dem Moment, in dem ich nach einem Buch greife, lesen möchte.Deshalb habe ich auch verschiedene Lieblingsbücher.

Zum einen liebe ich Bücher, die durch ihre lyrische Sprache beeindrucken, also Gedichtbände, z.B. von Rilke oder Goethe oder aber die Bücher von Shakespeare oder „Die Wellen“ von Virginia Woolf“.

Ich bewundere gut recherchierte Bücher, wie die Sachbücher von Simone Beauvoir (v.a. „Das Alter“) und philosophische Bücher wie die von Sartre (v.a. „Geschlossene Gesellschaft“), aber auch Autoren wie Brecht und E. Kübler- Ross.

Zum Entspannen lese ich gerne Krimis, mit Vorliebe in der Badewanne, dabei sind meine Favoriten Highsmith, Rendell, Sjöwall/ Wahlöö, Cornwell. Was mich ebenfalls entspannt und was ich gelegentlich nach einem anstrengenden Tag abends im Bett lese, das sind Kinderbuch- Klassiker wie „Momo“ oder „Die Brüder Löwenherz“.

Und dann gibt es noch ein paar Bücher, die mein Herz berührt haben und die deshalb einen besonderen Platz in meinem Bücherregal haben und die ich immer mal wieder sporadisch zur Hand nehme: „Der Fänger im Roggen“, „Leben, bis wir Abschied nehmen“, „Der kleine Prinz“, die Gedichtbände von Mascha Kaléko, „Johannes“, „Es wird mir fehlen, das Leben“, „Walden“.

Abenteuer-Literatur
Welche Funktion hat Literatur generell für dich ?


Lesen gehört zu meinen Grundbedürfnissen, wie essen, trinken, schreiben, duschen, ein Dach über dem Kopf, Freunde. Meine Bücher sind mir wichtig und wertvoll.

Bücher nutze ich zum Entspannen, zum Eintauchen in eine wunderbare Sprache und/ oder Welt, um neue Informationen und Anregungen und Denkanstösse zu bekommen, um mich berühren zu lassen von Sprache, um mich hinterher mit Freunden über das Gelesene auszutauschen, um auf eine Entdeckungsreise zu gehen, um mich abzulenken. Ich kann immer wieder in ein Buch eintauchen, das ich bereits mehrere Male gelesen habe, wenn es sprachlich gut ist. „Die Wellen“ z.B. schlage ich immer mal wieder im Vorbeigehen ein, um dort ein paar Sätze zu „naschen“.

Abenteuer-Literatur
Wie reagierst Du auf negative Kritik, hinsichtlich deiner literarischen Arbeit?


Vor der Veröffentlichung lasse ich meine Bücher gegenlesen, von AutorenkollegInnen, FreundInnen und/ oder Betroffenen. Kritik während der literarischen Arbeit empfinde ich als hilfreich und konstruktiv und setze diese um.

Doch es gibt noch eine andere Form von negativer Kritik, gegen die Thematik meiner Bücher, v.a., wenn es um sexuelle Gewalt gegen Kinder geht. Inzwischen habe ich begriffen, dass es immer auch negative Reaktionen gibt auf Bücher, die sich mit Tabuthemen und Außenseiterthemen beschäftigen. Das liegt v.a. daran, dass es noch immer Menschen gibt, die verleugnen oder ignorieren, was Kindern Schlimmes angetan wird und welche lebenslangen Folgen das für sie hat. Es ist gut, dass ich das inzwischen begriffen habe.

Wenn ich solche Bücher veröffentliche, muss ich akzeptieren, dass es auch diese Menschen gibt mit ihren negativen Reaktionen und Kritiken und mich so gut wie nur möglich davon distanzieren - und für mich differenzieren, wann eine Kritik berechtigt ist und wann sie sich gegen das Thema als solches wendet. Letzteres ignoriere ich inzwischen und halte mich an den positiven und konstruktiven Kritiken fest, die mir Mut machen, weiterhin zu dieser schweren Thematik etwas zu veröffentlichen und Projekte dazu zu unterstützen.

Abenteuer-Literatur
Ich kann mir vorstellen, das es sehr schwer war einen Verlag zu finden, und das du zahlreiche Absagen hinnehmen musstest, bevor dein erstes Buch veröffentlicht wurde. Wie hast du es also geschafft einen Verlag von deinen Texten zu überzeugen ?


Mein erstes Buch, das ich weg geschickt habe an einen Verlag, war ein Thriller, ich habe dieses Manuskript an den Fischer- Verlag geschickt, und einige Wochen später rief mich ein Lektor vom Verlag an, auf dessen Schreibtisch das Buch gelandet war: „Wir wollen Ihr Buch verlegen.“

Bei meinem 2. Buch „Schmetterlingsfrauen“ habe ich eine ähnliche Erfahrung gemacht, beim Verlag Frauenoffensive, nur hat es da nicht einige Wochen, sondern nur ein paar Tage gedauert, bis mich die Lektorin anrief. Hier kam eine wunderbare Fügung zusammen: Hilke Schlaeger hatte „Aufschrei“ von Trudy Chase übersetzt, und nun hatte sie mit diesem Buch „Schmetterlingsfrauen“ ein gutes Gegengewicht zu „Aufschrei“ in der Hand, so hat sie sich sehr engagiert für mein Buch und viel Liebe und Mühe in das Buch investiert. Ich bin ihr dafür sehr dankbar.

Meine beiden ersten Manuskripte kamen also durch eine wunderbare Fügung gleich zu den richtigen Leuten auf den Tisch, somit sind mir unzählige Startversuche wie anderen Autoren bei Erstveröffentlichungen erspart geblieben.

Ich habe den Verlagen eine Info geschickt, (Inhaltsangabe und wen ich mit diesem Buch erreichen möchte), dass ich beabsichtige, ihnen dieses Buch in den nächsten Wochen zu schicken, und da keine Ablehnung kam, habe ich das Manuskript also zum Verlag geschickt.

Und so ist es weitergegangen, irgendwie kamen immer zum richtigen Moment die richtigen Leute in mein Leben, die meine Bücher auf ihren Weg gebracht oder dabei geholfen haben. Nach einem weiteren veröffentlichten Buch bei Frauenoffensive bekam ich Kontakt mit Petra Pauls, und so erschienen die nächsten Bücher über den Artep- Verlag und über den Lumenverlag und nun dank Sponsoren auch über den Engelsdorfer Verlag.

Jetzt werde ich damit anfangen, meine Manuskriptkiste zu sortieren, um zu schauen, was davon ich noch veröffentlichen möchte und in welchem Verlag und was in der Kiste bleiben soll, da ich es einfach nur für mich geschrieben habe. Mal sehen, wie es damit weiter gehen wird...

Abenteuer-Literatur
Bekommst du viel Resonanz auf deine Arbeiten ?


Es sind bestimmte Bücher, auf die ich viel Resonanz bekommen habe, v.a. „das Regenbogenland- Buch“, „Hand in Hand“ und „Schmetterlingsfrauen“, von Überlebenden, unterstützenden Angehörigen und von TherapeutInnen.

Seit ein paar Jahren bekomme ich auch Post von Menschen, die es beeindruckt, dass ich mich diesen schweren Themen zuwende oder die um Unterstützung bitten bei einem eigenen Buchprojekt, z.B. indem ich eine Rezension zu ihrem Buch schreibe oder indem ich etwas von ihnen gegenlese und ihnen mit konstruktiver Kritik weiterhelfe.

Abenteuer-Literatur
Wie bleibst du mit deinen Fans in Kontakt ?



Ich bezweifele, dass „Fans" der richtige Ausdruck ist, mit diesem Wort tue ich mich schwer.

Menschen, die mir schreiben oder mit denen ich durch meine Bücher persönlichen Kontakt habe, sind oft selber von einem schweren Schicksal betroffen, und sie haben das große Vertrauen, mich daran teilhaben zu lassen. Manchmal ergibt sich daraus ein kleiner Briefwechsel, manchmal entstehen auch nähere Kontakte.

Hinzu kommt, dass ich für meine ersten Bücher Menschen interviewt habe, die Schweres überlebt haben, manche sogar unvorstellbar Schlimmes, und auch da fanden sehr persönliche Begegnungen statt, die mich berührt haben und die oft ein Geschenk waren, für beide Seiten.

Abenteuer-Literatur
Kannst du uns sagen, wie dein typischer Arbeitstag aussieht ?


Mein Tag beginnt immer mit einer Tasse Tee im Bett und Schreibzeug. Der Rest entwickelt sich und hängt von den unterschiedlichen Alltagsanforderungen ab. Es gibt keinen typischen Arbeitstag, doch einige Zeit literarische Arbeit an einem eigenen Manuskript, Kontakte mit Menschen, die mir auf Grund meiner Bücher schreiben und das Lesen in einem Buch gehören im Normalfall immer zu meinem Arbeitsalltag. Und mein Tag neigt sich seinem Ende mit einer Tasse Schokolade oder warmer Milch mit Honig und Schreibzeug oder etwas Schönem zu lesen.

Abenteuer-Literatur
Sabine, du bist den Lesern als Autorin von vielen Büchern bekannt, einige möchte ich hier kurz nennen, weil das für die folgende Frage von Bedeutung ist.

  • Schmetterlingsflügel, eine Sterbebegleitung - Erzählung
  • das Regenbogenland- Buch, ein Kinderbuch für Innenkinder
  • Rote Tränen, ein Heilungsbuch für Menschen, die sich selber verletzen
  • TOTE SCHWEIGEN, Krimi
  • Schmetterlingsfrauen - Selbsthilfebuch für Frauen mit MPS
  • Wenn sich der Nebel lichtet, Frauen erleben und überwinden Depression, Sachbuch
  • Pflege hat viele Gesichter - Selbsthilfebuch für Pflegende
  • Hand in Hand - Selbsthilfebuch für FreundInnen, PartnerInnen und BegleiterInnen von Frauen mit MPS
  • Wie ein Schrei in der Stille - Thriller
  • Lebenslänglich - Überlebende von Vergewaltigung schreien auf - Anthologie
  • Beteiligung an Anthologien -von dir verfasste Rezensionen, Gedichte und Kurzgeschichten

In diesen Büchern geht es um seelische Krisen, um Menschen, die Hilfe brauchen. Was also ist die Triebfeder für dich, sich mit solchen Themen zu beschäftigen und was noch viel wichtiger ist, woher nimmst du die Kraft, dich ständig aufs neue mit diesen Tabu Themen zu beschäftigen ?


Die Ideen für diese Bücher sind einfach da. Meine Triebfeder ist, Betroffenen Mut und Hoffnung zu geben, die Situation Überlebender und von Menschen in Krisen positiv zu verändern und Menschen aufzurütteln und meinem Leben auch mit dieser Arbeit Inhalt und Sinn zu geben.

Meine letzten beiden Bücher, die sich mit sexueller Gewalt und deren Folgen beschäftigen, („Hand in Hand" und „Lebenslänglich") haben mich sehr viel Kraft gekostet, zu viel Kraft. Die Einnahmen beider Bücher fließen in soziale Projekte, es war einfach während der Arbeit an diesen Büchern das Gefühl da, mit diesen Büchern selber kein Geld verdienen, sondern Organisationen unterstützen zu wollen, die Überlebenden helfen auf dem Weg der Heilung. Der Erlös von „Hand in Hand" fließt in die Frauenberatungsstelle/ Frauennotruf hier bei uns in Nordfriesland, der Erlös von „Lebenslänglich" ins Bittere – Tränen- Projekt des Lumen- Verlages.

Die Arbeit mit den Texten, der Kontakt mit Betroffenen und ihrem entsetzlichen Leid und den Auswirkungen der massiven Gewalt auf das ganze Leben der Betroffenen und ihres Umfeldes waren so anstrengend, dass ich gemerkt habe, dass ich diese Art von Büchern nicht mehr schreiben kann und dass es nun an der Zeit für mich ist, ein Gegengewicht zu bekommen zu der Begegnung mit so viel Gewalt und Leid.

Deshalb habe ich für mich entschieden, in dieser Form, also mit Interviews oder Texten mir persönlich fremder Betroffener vorerst keine weiteren Bücher mehr zu schreiben, sondern Bücher zu machen, die nicht an mir zehren, sondern die mir Freude bereiten und die wie ein Licht sind, beim Schreiben - und für die Lesenden.

Danach sind „Rote Tränen" und „das Regenbogenland- Buch" entstanden, die Arbeit an diesen beiden Büchern war eine ganz andere, ein Gegengewicht, es ist da trotz der schweren Thematik etwas Schönes entstanden, das Schreiben hatte eine ganz neue Leichtigkeit, und das ist der Weg, den ich jetzt für mich einschlagen möchte.

Zur Zeit arbeite ich mit Didi Lindewald gemeinsam an einem Lyrikband, „Lyrische Melancholie", Lyrik und Bilder von uns beiden, was somit unser zweites Gemeinschaftswerk wird. Es macht mir große Freude, mit Didi zusammen ein schönes Buch zu gestalten, und dieses Buch machen wir zu unserer eigenen Freude.

Und wir haben weitere gemeinsame Projekte in Planung, z.B. ein Kinderbuch zum Thema „Ich bin richtig" und einen ganz besonderen Adventskalender, für Menschen, die Probleme mit Weihnachten haben und sich diesem Fest auf eine neue Weise nähern möchten: „Auf der Suche nach Weihnachten". Hier ist unsere Triebfeder, gemeinsam etwas Schönes zu schaffen, wovon andere Menschen profitieren können und wobei uns die Arbeit daran Freude machen und gut tun soll, wie bei der gemeinsamen Arbeit an unserem „Regenbogenland- Buch".

Abenteuer-Literatur
Lässt du in deine Bücher auch eigene Erlebnisse und Erfahrungen einfließen ?


Ja, selbstverständlich, wie jeder andere Autor auch.

Abenteuer-Literatur
Hast du einen literarischen Traum ?


Ich hatte einen literarischen Traum: ich wollte ein Buch erschaffen und veröffentlichen, das die Herzen berührt und mit dem ich Erfolg habe, nicht diese Art von Bestseller- Erfolg, sondern so, dass es Menschen etwas Gutes geben kann und ich dementsprechende Resonanz darauf bekomme. Das ist uns mit dem „Regenbogenland- Buch" geglückt, wie wir aus den Briefen erfahren. Es macht mich sehr froh, die positiven Reaktionen auf dieses Buch zu lesen und es selber anzuschauen, da ist Didi und mir wirklich etwas Schönes gemeinsam gelungen, und ich bin froh, in Didi eine so gute Mitautorin und Freundin gefunden zu haben. Damit hat sich gleichzeitig mein anderer literarischer Traum erfüllt: jemanden zu finden, mit dem ich gut gemeinsam Bücher schreiben kann, und dafür bin ich sehr dankbar.

Momentan möchte ich einfach nur das schreiben, was mir selber gut tut: kleine Geschichten, Prosa und Gedichte. Und mit Didi gemeinsam noch viele schöne Buchprojekte machen.

Abenteuer-Literatur
Irgendwo habe ich von dir gelesen, es wird Zeit auch in der Pflege neue Wege zu gehen, es ist an der Zeit Unaussprechliches auszusprechen. Welchen neuen Wege meinst du? Was ist das Unaussprechliche ?


Ich habe selber viele Jahre gepflegt, als pflegende Angehörige und als examinierte Krankenschwester.

In den letzen Jahren meiner Berufstätigkeit als Krankenschwester haben Arbeitsanforderungen und Zeitdruck immer mehr zugenommen und für die Patienten und die Pflegenden als Mensch und für die Beziehungspflege blieb immer weniger Zeit. Pflege wurde in Raster gepackt und im Minutentakt gepflegt, und das ist schädlich für die Pflegenden und für die zu Pflegenden und wirkt sich auch auf die Pflege negativ aus.

Neue Wege gehen, das bedeutet, Pflege wieder menschlicher zu machen, für Pflegende und zu Pflegende und Pflege als hochwertige Arbeit anzuerkennen und dementsprechend gut zu bezahlen.

Das Unaussprechliche, das sind z.B.: unterdrückte Aggressionen, Ekel, Sterbehilfe, Umgang mit Leid und Sterben und Leichen und unerträglichen Schmerzen, Verlust der Menschenwürde und Entrechtung der Patienten, Fixierung, gefährliche Pflege.

Abenteuer-Literatur
Kann bei der Wahl und beim Beschreiten der Wege aus psychischen Krisen die professionelle psychiatrische Hilfe unterstützend tätig sein und wenn wie ?


Professionelle psychiatrische Hilfe kann unterstützend tätig sein, wenn die Klienten kompetente Therapeuten haben, die achtsam und menschlich mit ihnen umgehen und ihnen dabei helfen, in ein besseres Leben zu gehen, ohne sich selber dabei zu verlieren in ihrer Helferrolle und ohne ihre Klienten zu über- oder unterfordern.

Dabei muss im Einzelfall individuell abgewogen werden, ob zu diesem Zeitpunkt ein stationärer und/ oder ambulanter Rahmen sinnvoll ist und in welcher Form in der Krise welche Medikamente unterstützend helfen könnten, ohne dabei die Lebendigkeit und die eigene Persönlichkeit zu beschneiden oder zu unterdrücken.

Abenteuer-Literatur
Welche Rolle spielt die Religion, oder besser gesagt der Glaube in deinem Leben und warum ?


Religion und Glauben geben meinem Leben und mir Kraft, Stärke, Zuversicht, Hoffnung, Mut, Vertrauen, Dankbarkeit. Ich gehe sporadisch in die Kirche, in offene Kirchen und zu Gottesdiensten und Andachten. Durch kirchliche Rituale, Gesang und Gebete und das Anzünden einer Kerze in einer Kirche bekomme ich ein Gefühl von Kraft und Zuversicht und das Gefühl einer Nähe zu einer Kraft, die mich auf meinem Weg behütet und begleitet und beschützt. Durch mein Abendgebet blicke ich zurück auf den Tag und danke für alles Gute, was mir widerfahren ist und schaue mir noch einmal bewusst alles Schwere an, aus dem ich lernen durfte für mich.

Warum das so ist? Ich habe lange gesucht, und schließlich bin ich vor einigen Jahren auf meiner beschwerlichen Reise und Suche in Bethlehem angekommen, bei dem Kind in der Krippe und dem Wunder der Liebe von Gott zu uns, den Menschen. Das hat mich auf eine gute Weise berührt und ich habe dieses Gefühl in mein Leben integriert. Ich feiere christliche Feste wie Ostern, Erntedank, Weihnachten, es ist mir wichtig, diese Tage mit christlichem Inhalt zu füllen. Doch noch viel wichtiger ist es mir seitdem, jeden Tag als ein göttliches Angebot zu erleben und eine göttliche Liebe zu spüren, die mich schützt und trägt und für das Gute öffnet und für meine Stärken, die in mir ein Licht leuchten lässt, das mir Mut macht zu leben und zu sein.

Abenteuer-Literatur
Warum ist eine Depression deiner Meinung nach eine so häufige Krankheit ?


Durch die leistungsorientierten und funktionalen Lebensumstände in unserer Leistungsgesellschaft, durch Vereinsamung und durch die Unterdrückung von Gefühlen, was leider oft bereits in der Kindheit beginnt.

Abenteuer-Literatur
Hilft eine Webseite, Autoren bekannter zu machen ?


Das bezweifele ich, ich denke, die meisten gehen auf die Webseite eines Autors, nachdem sie schon etwas von ihm/ ihr gehört haben. Auf jeden Fall ist es eine Möglichkeit der Vernetzung unter Autoren und eine Möglichkeit, sich einen schnellen Überblick über den Autor und seine Werke zu verschaffen.

Abenteuer-Literatur
Was ist das für ein Gefühl, wenn du Monate an einem Buch gearbeitet hast und das Buch dann endlich fertig ist? Fühlst du dich dann erleichtert ?


Ja, manchmal erleichtert, und manches Mal auch erschöpft und/ oder froh und zufrieden. Und manchmal auch in großer Vorfreude auf die Veröffentlichung, es nun bald als richtiges Buch in den Händen halten und verschenken zu können, zu wissen, dass dieses Buch nun bald seinen Weg zu den Menschen gehen wird, für die es geschrieben wurde.

Doch das hängt auch von dem Buch ab und dem Prozess während der Arbeit an diesem Buch, was mir persönlich dieses Buch bedeutet und für wen ich es geschrieben habe, wem ich damit etwas weitergeben möchte, was ich anschließend mit diesem Buch machen möchte, also ob es erst einmal oder für immer in die Manuskripte - Kiste eingelagert wird oder ob ich mich auf den Weg mache, es an einen Verlag zu schicken.

Abenteuer-Literatur
Welche Erwartungen an kommende Gesellschaftsstrukturen hast du, und welchen Einfluss wird das Internet an solchen Strukturen haben?


Keine Erwartungen, sondern noch immer Hoffnungen, dass sich ein Miteinander so verändern wird, dass mehr Mitmenschlichkeit und gegenseitige Unterstützung gelebt werden trotz (oder vielleicht sogar wegen?) der zunehmenden Beschränkungen der sozialen Unterstützung durch den Staat und dass die Menschen das Internet positiv nutzen als Vernetzungsmöglichkeit und einen schnellen Informationsaustausch. Das Internet kann Segen und Fluch sein, je nachdem, wie es genutzt wird. Wie bei fast allem...

Doch ich sehe auch realistisch, dass sich eine Kluft entwickelt zwischen Arm und Reich und dass sich die Mittelschicht zusehends auflöst, dazu das Problem hoher Arbeitslosigkeit und Jugendliche ohne feste Strukturen und Ziele und Ideale und dem gegenüber eine Zunahme des Konsums an Luxusgütern und Markenartikeln in der reicheren Schicht. Wir stehen da vor einem großen Problem, das wir lösen müssen, wenn wir nicht zusehends in amerikanische Verhältnisse und/ oder eine zusehends anonyme Gesellschaft hinein rutschen wollen, in der nur Ellbogenmentalität einem weiterhilft, um sich einen leistungsorientierten Platz in der Gesellschaft zu erkämpfen. Wenn sich jeder zurückzieht vor seinen Bildschirm und das Internet mehr und mehr eine Plattform zum Konsumieren wird, dann hat auch das Internet seinen negativen Einfluss auf diese Entwicklung.

Abenteuer-Literatur
Welche Gefahren siehst du in dem Medium Internet ?


  • Suchtgefahr und Vereinsamung.
  • Überflutung von wahllos zusammengewürfelten Informationen.
  • Kriminalitätswachstum im Bereich Kinderpornographie u.ä. mit größeren Problemen der Tätererfassung
  • Kein ausreichender Schutz von Kindern vor Gewalt- und Pornoseiten und vor Täterkontakten

Abenteuer-Literatur
Überall auf der Welt gibt es menschliche Entgleisungen und Katastrophen, jeden Tage berichten die Medien von neuen Fällen. Worin liegen deiner Meinung nach diese Realitäten begründet und was können wir, also jeder einzelne von uns dagegen tun. Reicht hier literarische Arbeit noch aus ?


Jeder muss das tun, was er kann, um etwas zu bewirken und etwas zu verändern auf dieser Welt. Leider beschränken sich die Medien nur auf die Katastrophen und Entgleisungen, gute Nachrichten verkünden sie so gut wie nie, weil sie nicht so medienwirksam sind. Doch es ist immer beides da, das Gute und das Schlechte und dazwischen eine Menge Grautöne. Und das nicht erst seit unserem Jahrtausend, sondern im Rückblick auf die Menschheitsgeschichte schon von Anfang an.

Jeder einzelne muss schauen, wo die eigenen Talente liegen und diese zum Wohl der Menschen und dieser Welt einsetzen. Nicht nur global, sondern auch im eigenen engsten Umfeld.

Im Bittere- Tränen- Projekt des Lumenverlages wurde in einem der Bücher eine kleine Geschichte veröffentlicht, die mich sehr berührt hat: Ein Kolibri beginnt, den brennenden Regenwald zu löschen, indem er mit seinem kleinen Schnabel Wasser holt. Die anderen Tiere schütteln darüber den Kopf und meinen: „Das bringt doch nichts." Doch der Kolibri lässt sich davon nicht abhalten, sondern fährt fort in seinem Tun, mit den Worten: „Aber ich tue etwas." Und darum geht es meiner Meinung nach: etwas zu tun, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Grenzen.

Meine Talente liegen darin zu schreiben und zuhören zu können, also setze ich es damit um, etwas weiter zu geben und zu bewegen. Es hat immer Autoren gegeben, die durch ihr Schreiben Einsatz gezeigt haben, und ihre Arbeit hat ein Stück dazu beigetragen, in dieser Welt oder bei manchen Menschen etwas zu verändern und zu bewegen oder Widerstand zu leisten gegen ein autoritäres Regime oder gegen soziale Ungerechtigkeiten und Unterdrückung von Minderheiten und Schwachen und Hilflosen. So, wie es immer Menschen gegeben hat, die in Katastrophengebiete gereist sind, um vor Ort zu helfen oder die Nachbarschaftshilfe geleistet oder kranke Angehörige gepflegt haben. Es geht darum, das Richtige im richtigen Moment zu tun. Sei es nun schreiben oder jemandem eine Windel zu wechseln oder einem Menschen beim Umzug zu helfen. Alles hat seine Zeit.

Wenn auf der Strasse jemand einen Herzinfarkt hat, so benötigt dieser Mensch sofort medizinische Hilfe, da hilft es ihm nicht, ein Buch zu lesen. Doch anschließend, während der Rekonvaleszenz, könnte ihm ein Buch Impulse geben, das eigene Leben positiv zu verändern. Alles hat seinen Platz und seine Zeit und seine Berechtigung, aber eben alles zu seiner Zeit am richtigen Ort im richtigen Moment. Im Kleinen wie im Großen.

Wir werden nichts ändern, wenn wir einen Sinn darin suchen, dass Katastrophen geschehen oder dass Menschen getötet, misshandelt, gefoltert oder vergewaltigt werden. Katastrophen fordern unser Miteinander und gegenseitige Unterstützung, Chaos fordert uns heraus, Ordnung zu schaffen, Dunkelheit erfordert, ein Licht anzuzünden. Sogenannte Trostsprüche wie „Alles hat seinen Sinn" oder „Es hätte schlimmer kommen können" helfen niemandem, am wenigsten den Betroffenen, wohl aber Unterstützung und Hilfe, auch durch Bücher - und eine hilfreiche liebende Hand, die uns hält und trägt in schlimmen Zeiten. Und die uns engagiert eintreten lässt gegen das, was Menschen anderen Menschen antun!

Ein Spruch begleitet mich seit vielen Jahren und den möchte ich hier an dieser Stelle weitergeben.: „Gott, gebe mir die Gelassenheit, die Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann! Den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann! Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!"

Abenteuer-Literatur
Möchtest du noch ein paar Worte in eigener Sache sagen ?


Ich bin dankbar für alles Gute in meinem Leben, für meine beiden wunderbaren Söhne, für meine Freunde und ihre Liebe zu mir, für alle guten Erfahrungen und dafür, leben zu können, für alle Menschen, die mich unterstützt haben in schwierigen Lebenslagen und die es heute noch tun, für gute Begegnungen, für gute Bücher und schöne Musik, dafür, auf dieser Welt zu sein und zu leben.
Jeder neue Tag ist für mich ein Angebot, das ich so gut wie möglich nutzen und mit Leben und Sinn füllen möchte.
Es hat mir Freude gemacht, diese interessanten Fragen zu beantworten.

Abenteuer-Literatur
Ich bedanke mich für die offene und ehrliche Beantwortung der Fragen und wünsche dir auf deinem weiteren Lebensweg alles Gute.

Joachim Laß


Danke! Auch ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem weiteren Lebensweg.
Mit vielen lieben Grüßen aus Nordfriesland,
Sabine Marya

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