Inseln der Sehnsucht
Ein Tor ins Unbekannte –
es bricht alle Fenster auf.
Namenlose Hotels verglühen im Dunst,
im Blau des Aufbruchs wandeln wir,
wie betäubt durch vertraute Gassen.
Die Wellen atmen in unser Herz,
setzen Segel aus Sehnsucht und Wind.
Ich breite die Hände aus – halte das Meer,
bewahre die Unschuld vor dem ersten Sturm.
In der Dämmerung träumt eine Libelle
am Strand von zwei Falken aus Licht.
Ein Moment zerbricht, wenn man ihn greift –
Töne fluten uns: Sphärenklang.
Rilke flüstert, Hesse klingt im Rauschen,
Fragmente aus Platons versunkener Stadt,
unsichtbare Gärten im kalten Sand –
und jedes Sandkorn trägt sein eigenes Meer.
© J.Laß