Was mit mir los ist…..( Erlebnisbericht)
Patient sein, heißt der Geduldige sein besonders in heutiger Zeit. Mein Blutdruck spielt verrückt, mehrfach habe ich einen stark erniedrigten Pulsschlag. Langsam wird es mir unheimlich. Seit November geht das, Morgen beginnt der Mai. Ich gehe zu meiner Ärztin, sie verschreibt mir ein zusätzliches Medikament. Es bringt nichts, noch ein neues Medikament, auch das funktioniert nicht und ist nicht gut verträglich. Ich dokumentiere meinen mehrfach am Tag gemessenen Blutdruck. Die Absenkung der Pulsschläge wiederholt sich nicht. Es sind häufig Extrasystolen nachgewiesen. Die Pumpe ist etwas aus dem Takt, es ist spürbar und unangenehm. Mein Termin beim Kardiologen war ohne hin bald, den nahm ich wahr. Die Untersuchungsergebnisse wurden nicht kommuniziert, meine Ärztin bekomme einen Bericht, sagt man mir. Na toll! ich bin stinksauer! Das Ergebnis, er hat sich Zeit gelassen , kam nach ca. 2 Wochen. Es wurde ein Termin für eine Langzeitblutdruckmessung vereinbart, brav stimme ich zu .Als der Termin stand, hatte ich gerade eine Phase, in der Ich kaum essen konnte, meine Beschwerden durch den Zwerchfellbruch waren heftig und der Blutdruck sank. Gerade in der Phase war mein LZ-RR-Messungstermin. Das ging aber vorbei und der Druck stieg wieder an, wieder zusätzlich ein neues Medikament. Mensch, wenn ich morgens an mein Kistchen gehe, bin ich schon satt vorn den vielen Pillen, scheinbar ist das im Alter so. Meine Hausärztin kam auf die glorreiche Idee, beim Kardiologen eine neue Messung zu veranlassen auf Schlafapnoe, das heißt auf Atemaussetzer während des Schlafens. Das hieß wieder darauf warten, bis sein Gerät frei war. Davon versprach ich mir so gut wie nichts, denn ich schnarche nicht, wohl bin ich morgens häufig früh wach und unausgeschlafen und am Tag nicht so belastbar ,. Müde, Ich schiebe es aufs Alter und siehe da ,der Arzt eröffnet mir, dass ich in ein Schlaflabor gehen soll, weil sich in dem Test deutlich Auffälligkeiten zeigten. Wie üblich , er macht diesmal einen Termin aus, schickt seine Ergebnisse dort hin und ich warte mal wieder, die wollen sich melden. Nach mehr als 2 Wochen kommt ausgerechnet in meiner Mittagsruhe ein Anruf, ich gehe erst mal nicht dran, dann kommt noch ein Anruf, verärgert gehe ich dran. Es ist die Klinik mit dem Schlaflabor und jetzt geht alles ganz flott.
Am Sonntagabend um 19 Uhr soll ich da sein, diverse Dinge für die Übernachtung dort mitbringen. Es wird mir gesagt, dass es bis zu drei Tagen dort gehen soll. Passt mir gar nicht, aber ich spiele mit, rückte pünktlich ein, 19 Uhr! Mit noch etlichen Menschen in einer Halle hieß es erst mal wieder warten, dann kam ein Mitarbeiter, sammelte die Versicherungskarten und die Einweisungen ein.
Nach einer Weile werde ich in ein """ viel zuvor gelobtes luxuriöses Einzelzimmer """eingewiesen,, bekomme ein Armband angelegt und das war es dann. Wir fragen noch, ob ich morgens nach der Messung heim kann ja , kann ich bis zum nächsten Abend, ja kann ich! Ein Abendessen gab es nicht, aber zwei Flaschen Wasser. Weiter geschah zunächst nichts. Das Einzelzimmer war eher eine Zelle, wie in einem Gefängnis, klein, spartanisch möbliert und kalt. Das Kopfkissen des Bettes war wie mit Körnern gefüllt, klein aber sauber die Nasszelle. Zum Glück hatte ich mir reichlich Lesematerial eingepackt. Das Licht dort war zum Lesen nicht sehr geeignet, es war kaltes Licht. Auf einem Zettel gleich der Hinweis, dass das Fernsehen nicht funktioniert. (Wäre ohnehin nur vom Bett aus zu sehen) Eine Einrichtung , die mir an der Decke wie eine Kontrolleinrichtung vorkam und keine Erklärung fand, fiel mir auf.
Das konnte heiter werden. ich wartete, bereitete mich vor und wartete bis kurz vor 22 Uhr. Ich kam mir vor wie eine Strafgefangene. Ich war hundemüde und hatte mittags nicht schlafen dürfen. Endlich erschien ein Pfleger, der mich verkabeln sollte. Ich war sauer und er fühlte sich gleich angepisst. Es war vergessen worden, mir noch ein Formular zum Ausfüllen zu geben, er wollte in einer halben Stunde wieder erscheinen. Da wurde ich deutlich, für ihn zu deutlich. Noch mal eine halbe Stunde warten und nicht schlafen dürfen, NEIN!. Fast hätte ich meinen Mann angerufen, er könnte mich abholen, das mache ich nicht mit. Sehr einsilbig reagierte ich dann auf seine Fragen und stellte seine technisch perfekte Arbeit fest.. Die Nacht verbrachte ich dann in dem Bett , total verkabelt und geplagt von dem harten Kopfkissen. Mein Rücken war total verspannt. Ich fror erbärmlich und zittere nicht nur mit den Händen. Morgens wurden die Strippen, abgenommen. Dann hieß es erst mal mich fertig machen und warten, auf das was kommt.. Um ca. 8 Uhr kam das typische Krankenhausfrühstück, ausreichend, aber lieblos dargeboten, aber der Kaffee war trinkbar. Die Person, die es brachte, war korrekt und freundlich. Ein ebenso korrekter freundlicher Mensch holte das Geschirr wieder ab und wieder hieß es warten, warten, warten in der wie eine Gefängniszelle anmutenden Raum mit dem kleinen eingebauten Tisch und dem unbequemen Lehnstuhl.
Die freundliche Ärztin die zur Visite kam, betätigte die Diagnose Schlafapnoe und ich musste auf einen Techniker warten. Auch der war freundlich und höflich und brachte ein Gerät mit einer Maske. Dann bin ich geflohen und war froh, heim zu kommen mit der Maßgabe, um19 Uhr zurück zu sein. Mein Zimmer wurde verschlossen, so dass ich nicht das Gepäck mitnehmen musste. Pünktlich um 19 Uhr war ich zurück und noch ein Patient. Wir standen vor unseren Zellen und niemand war auf Station, das Stationszimmer, der Kontrollraum waren leer und verschlossen,. Nach etwa einer halben Stunde erschien jemand und öffnete unsere Räumchen, (warum waren wir dann um 19 Uhr bestellt, wenn doch niemand dort war?Ungefähr eine halbe Stunde später wurde ein ebenso wie das Frühstück , ausreichendes, aber liebloses Abendessen serviert. Hätte ich doch zuhause gegessen!
Kurz darauf, das Geschirr abgeholt, ich musste mich fertig machen und wurde erneut verkabelt und bekam meine Apnoe Maske auf. Wahrscheinlich hatte der männliche Mitarbeiter vom Vortag eine Kollegin geschickt, die ebenso fix und kompetent, aber freundlich ihre Arbeit tat. Dabei ging ich kreislaufmäßig in die Knie und musste mich hinlegen, die Beine wurden höher gelagert, was mir zunächst angenehm erschien. Ich fror wieder erbärmlich und zitterte nicht nur mit den Händen.
Zunächst schien die Sache sehr passend und sogar angenehm zu sein, ich schlief auch bald ein. Um Mitternacht meldete sich mein Sextanerbläschen. Ich musste schellen, damit ich von der Maske befreit und einem Kabel von vielen, das WC aufsuchen konnte. Danach wurde es heftig, ich schlief nicht wieder ein, ich fror erbärmlich und bekam Krämpfe in den Beinen, konnte aber nicht raus um mal aufzutreten. Die Maske verrutschte, weil ich versuchte, mich auf die Seite zu legen, sie wurde undicht und der Luftstrom heftiger , er entwich kalt an meinen Wangen vorbei. Der Versuch, die Maske anzuhaben und neu zu positionieren wurde mit heftigem Luftstrom und Pups Geräuschen quittiert, ich versuchte es immer wieder. Die Beinkrämpfe kamen zurück und plagten mich sehr. Das Kopfkissen war hart und unbequem, von da an war an entspanntes Schlafen nicht mehr zu denken, Das zeigte sich auch dann an den Ergebnissen der Messung, die im Kontrollraum aufgezeichnet wurden. Erschien zunächst das Messergebnis besser als am Vortag zu sein, war es in der nachfolgenden Zeit nicht mehr verwertbar.
Nachdem ich morgens um 5 Uhr von allen Kabeln und der Maske befreit war, ging ich in die Nasszelle, der einzige Raum, der normal temperiert war, machte mich fertig und setzte mich in den unbequemen Lehnstuhl im Zimmer und las, so gut es mir möglich war und ich fror weiter, dass mein ganzer Körper zitterte und ich kaum ein Buch halten und lesen konnte. Nach dem üblichen Ablauf liebloses, aber ausreichendes Frühstück mit genießbarem warmen Kaffee und abräumen las ich weiter bis zum Arztgespräch, fühlte mich in der Zelle wie eine Strafgefangene.
Die freundliche Ärztin fühlte meine Hände und erschrak auch über die Kälte, die sie feststellte. Sie teilte mir die Ergebnisse der nächtlichen Messung mit . Ich habe meinen guten Willen gezeigt, das Gerät zu benutzen, aber ich sagte gleich: ,, das ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss!" sie lächelte verständnisvoll. Ich sollte auf den Techniker noch mal warten. Der kam zeitnah und erklärte mir noch mal alles. So gut, so schön.. und dann durfte ich heim, im Gepäck die Maske, die ich nun Nachts tragen soll. Schnell nahm ich meine Tasche und den kleinen Koffer mit dem Gerät und verließ das Haus. Mensch war ich froh, dass mein Mann mich frierendes Bündel sehr rasch abholen kam. Noch den halben Tag hielt das Zittern und Frieren an. Abends nahm ich das Gerät aus seiner Hülle, baute es zusammen und legte es mir beim Schlafengehen an. Das Gerät arbeitet erfreulich leise, die Maske saß ,bis ist mich versuchte zu drehen. Da ging es wieder los, die Luft entwich aus der Seite der Maske, das Gerät arbeitete, hatte wohl das Signal, da muss mehr Druck drauf, ich versuchte eine Korrektur, das laute Pupsen und Vibrieren setzte wieder ein und ich? Ich nahm die Maske ab, stoppte das Gerät und konnte endlich in Wärme und Frieden schlafen, Apnoe hinten oder vorne, egal, wenigstens schlafen!
Heute Morgen setzten nach einem geruhsamen Frühstück auch meine normalen, eingefrorenen körperlichen Funktionen wieder ein, die Hände sind warm, der Toilettengang ist möglich. Ich bin bereit noch ein paar Versuche zu starten, aber ich denke, der Techniker kann das Gerät zeitnah abholen, Das ist nicht mein Weg.
Ich mache die gleichen Erfahrungen wie mein Mann vor Jahren schon. Es gibt Menschen, die seit Jahren zufrieden mit so einem Gerät leben und schlafen können, ich kann es nicht, ebenso wenig mein Mann. Der gute Wille ist da, aber es muss noch eine andere Lösung geben.
© Karin Oehl