Fruchtlose Suche
Fruchtlose Suche
Ich hatte nach einer harten Arbeitsalltagspflicht
im Licht der Freude und Zuversicht
die Absicht, nicht den Alltag zu verfluchen,
sondern nicht ohne Verzweiflung das Weite,
indem ich mich von der Alltagsenge befreite,
mit äußerster Hingabe zu suchen,
in der Hoffnung, dass sich diese Weite trotz mancher Hürde
bei Gelegenheit nicht ohne Verlegenheit
aufspüren und finden würde.
Ich war entschlossen und bereit
nunmehr vorübergehend von der Alltagslast befreit,
mich mit losgelöster Heiterkeit,
ohne jedes gewohnte Ehrgeizstreben
auf der Suche nach dem wahren Leben zu begeben.
Die eifrige Suche war durchaus ehrlich und gescheit,
entpuppte sich aber mit der Zeit
als eine ständige Flucht vor der Wirklichkeit,
die lediglich mit Herz und mit Verstand
in mir selber deutlich spürbar Ausdruck fand.
Als ich schließlich den Wert dieser Wirklichkeit erkannte
und mich nicht mehr in der bloßen Außenwelt verrannte,
verfiel ich angesichts der verlockenden Zivilisation
mit materiellem Denken auf den wertlosen Thron
weder in Aggression noch in Depression,
sondern war nunmehr bestrebt,
noch nicht lustlos und verlebt,
geführt vom innewohnenden Leben,
diese eifrige Suche, die mich tief berührte,
aber ständig in eine Sackgasse führte,
zunächst enttäuscht, aber erfolgsversprechend aufzugeben.
Ohne das Leben beständig sinnlos zu erkunden,
hatte ich plötzlich, dem lebendigen Moment innig verbunden,
das verzweifelt gesuchte Leben, unabhängig von Tagen
und Stunden
in mir selbst entdeckt und wiedergefunden.
Ohne den Horizont, eifrig suchend zu verrücken,
konnte das gewünschte Leben ohne Tücken
schließlich mit Entzücken glücken
und jenseits aller verschlossenen Türen,
aber auch ohne das Zahlen von Gebühren
in die unversiegbare Quelle der unauslöschlichen Freude führen.
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© 29.04.2020 –Mario Schoofs