Ein Phänomen wird demaskiert

Günter trieb es mit Phänomenen. Natürlich nur geistig. Und er scheute keinen mentalen Kraftakt, um einem rätselhaften Ereignis die Maske vom Gesicht zu reißen.

Was kann ich denn dafür, dass der Wagen auf halbem Weg zu Monika streikte und ich wieder umkehren musste? Jetzt bin ich sie los. Hält mich für unzuverlässig. Da helfen auch keine Erklärungen und Bitten am Telefon. Junge und hübsche Frauen sind offensichtlich sehr konsequent. Der nächste wartet schon! Ist aber auch merkwürdig. Einen Tag zuvor hatte ich einen Besuch bei Freunden abgesagt: Der Wagen sei kaputt. Stimmte gar nicht. Hatte nur plötzlich keine Lust mehr, viele hundert Kilometer auf der Autobahn zu fahren. Wollte lieber zu Monika. Händchenhalten und so ... Ob es Gott vielleicht doch gibt, der Lügen nicht durchgehen lässt? Gesprochene Unwahrheiten bestraft? Quatsch! Eigentlich habe ich doch gar nicht gelogen, sondern nur die Wahrheit in der Zukunft gesagt. Dass der Wagen in der Zukunft erst defekt werden konnte, lag nämlich an meiner fälschlichen Behauptung, der Wagen sei kaputt. Das wiederum bedeutet, dass ich durch geistige Tätigkeit den Schaden herbeigeführt habe. Also - nicht Gott hat mich gestraft, sondern ich mich selbst. Nur gut, dass die Ursache für den kaputten Wagen endlich klar ist. Muss mich jetzt künftig aber vorsehen. Darf keine falschen Behauptungen mehr aufstellen. Denn diese könnten ja für mich unliebsame Ereignisse in der Zukunft produzieren. Diese reisen dann in meine Gegenwart und stören meine Kreise. Oder war alles Zufall? Blödsinn! Nach menschlicher Lebenserfahrung und Wikipedia im Internet gibt es keinen Zufall.

Günter fiel ein Stein vom Herzen. Mental hatte er die wahre Ursache für den Schaden an seinem Auto gefunden. Keine Werkstatt, kein TÜV hätte es vermocht, dem anfänglichen Phänomen die Maske von Gesicht zu reißen. Weil die nicht wissen, was sich hinter unserer Welt verbirgt. Nämlich: Dass der menschliche Geist auf direktem Weg Materie beeinflussen kann.
© joLepies

 

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