Wintergäste mit scharfen Augen: Unsere Bussarde im Wohngebiet
Seit Jahren beobachten wir ein faszinierendes Phänomen: Immer wieder kommen im Winter Greifvögel in unsere Wohngebiete. Unsere Mitbewohnerin, eine leidenschaftliche Vogelfreundin, legt regelmäßig artgerechtes Futter aus – bestehend aus Hühnerherzen, Hähnchenfleisch und anderen Leckerbissen.
Hubert – Der erste Stammgast
Vor einigen Jahren erschien ein dunkler Bussard. Er blieb über Monate und holte sich täglich sein Frühstück. Die Krähen und Elstern neideten ihm das Mahl und er musste sich in mehreren Kämpfen behaupten. Im Sommer war er stets verschwunden. Wir nannten ihn liebevoll „Hubert“.Plötzlich tauchte einzweiter Vogel auf – sein Partner oder seine Partnerin? Wir vermuteten es. Doch die beiden blieben nicht lange. Über den Sommer waren sie verschwunden. Im darauffolgenden Herbst kam erneut ein Bussard, diesmal ein anderer. Wir nannten ihn „Hubert 2“.
Hermine – Die auffallend helle Bussardin
Dann erschien Hermine – eine auffallend helle Bussardin, wie wir annehmen. Sie ist größer als die anderen Tiere, ihr Gesicht wirkt noch jungvogelhaft. Hermine holt sich morgens ihr Frühstück, kommt mittags vorbei, um nachzuschauen, ob noch etwas für sie abfällt, und ist sogar abends wieder da.So vertraut ist sie inzwischen, dass sie auf dem flachen Dach unseres Esszimmers sitzt und unserer vogelaffinen Mitbewohnerin fordernd ins Fenster schaut.
Ein wildes Buffet mit Konkurrenz
Auch die Rabenkrähen und Elstern haben das Buffet entdeckt und versuchen, sich etwas zu stibitzen. Dreist, wie sie sind, wagen sie sich an Hermine heran, wenn sie zu lange frisst und die Krähen um ihren Anteil fürchten. Sie zupfen ihr am Schwanz – doch Hermine quittiert das mit einem imposanten Gehabe: Sie breitet die Flügel aus, richtet sich hoch auf und schüchtert ihre Nahrungskonkurrenten ein. Seelenruhig frisst sie weiter, bis sie satt ist.Zum Dank hinterlässt sie uns eine Portion abgeschossenen Vogelkot – angeblich nahrhaft für Pflanzen.
Kommunikation unter Vögeln?
Ob eine Kommunikation über so lange Zeit unter Vögeln möglich ist? Wir wissen es nicht. Aber eines ist sicher: Es ist ein Vergnügen, diese Tiere zu beobachten.
© Karin Oehl
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