50 Jahre Stadt...
Seit mehr als 50 Jahre wohnen wir hier im Ort. Als wir herkamen, jung, unser Haus gebaut haben, war unser Ort noch ein richtiges Dorf in der Nähe von Köln. Es hatte aber schon viel gute Infrastruktur und war verkehrstechnisch schon gut angebunden. Schulen, Kindergärten waren am Ort, Ärzte, alle Geschäfte für den täglichen Bedarf waren hier. Nur schön war der Ort nicht und das Umfeld, konventionell bäuerlich geprägt, war es für mich , die ich aus der Münsterländischen Parklandschaft komme, sicher nicht. Es begann die Zeit der Gebietsreform und damit eines ungeahnten Wachstums. Besonders durch das sachkundige Engagement eine Lokalpatrioten aus der Politik ist es dazu gekommen, dass uns Köln nicht vernascht hat, sondern dass unser Wohnort zu einem Zentral Ort, ja zu einer Stadt geworden ist. Dieser Mann ist hoch alt vor Weihnachten im vorigen Jahr verstorben, Er hat das C im Namen seiner Partei gelebt und stets allgemein viel Respekt und Anerkennung erfahren. Es gab schon reges Vereinsleben im Ort, als wir her zogen. Es hat sich prächtig entwickelt, und nicht nur das ganze Straßenzüge wurden modernisiert, verändert, nahmen einen städtischen Charakter an. bekamen ein ganz anderes Gesicht. Das große Rathaus wurde gebaut. Schulen , Kindergärten, Geschäfte, Gastronomie, alles entwickelte sich, ganze Siedlungen wurden neu gebaut, vor allem seit die trennende Bahnlinie untertunnelt wurde und die Glück, Auf-Schranke verschwand mit ihrem Schrankenwärter und der Bimmel.
(Glück auf Schranke, weil der Zugverkehr rasant zunahm und man von Glück sagen konnte, wenn die Schranke mal auf war. Als sie noch existierte waren wir fast die letzten die hier bauen durften. Als die Schranke verschwand, ging in unserem Bereich die Bauerei explosionsartig weiter.
Schöner ist der Ort nicht geworden, vor allem in Sachen Naturschutz und Tierschutz ist es eine erhebliche Diaspora geblieben. Der Verein für Geschichte und Heimatkunde bringt seit Jahren ein Jahrbuch heraus, das sich immer wieder um besondere Dinge in den Ortsteilen bemüht. Zum 50igsten Jahrestag der Stadtwerdung ist dieses Jahrbuch so ganz anders und viel umfangreicher geworden. Auch Einwohner wurden aufgefordert, ihre Erlebnisse aufzuschreiben und ich konnte es nicht lassen, habe aus den langen Jahren , in denen wir nun hier Bürger sind, meine Erinnerungen und mehr beigetragen.
Gestern nun wurde das Buch im Ratssaal vorgestellt und alle Autoren eingeladen, sie bekamen das Buch geschenkt. Wir werden es mehrfach kaufen auch für unsere Kinder. So ein kompaktes Geschichtswerk, Viele Zeitzeugen kamen zu Wort und auch Menschen, längst im Rentenalter ,die damals noch wesentlich an der Entwicklung der Stadt und des Gemeinwesens beteiligt waren. Es ist spannend zu lesen, vieles konnten wir gar nicht wissen.
Es hat mich gepackt ja, das ist ein unbedingt lesenswertes Buch für Menschen, die in dieser Stadt groß wurden, hier ihre Wurzeln haben oder hatten und die ein Teil der Stadtentwicklung waren, so oder so.
© Karin Oehl