Düt un dat -nix Besonderes, oder doch?
Ich geh im Walde so für mich hin, um nichts zu suchen, das war mein Sinn heißt es in einem alten Lied, und genau so war es. Ich schaute nach unten, denn der Sturm hatte viele kleine Äste von den Bäumen gebrochen, die meinen Rollator ausbremsten. Und da war sie ich musste zweimal hinschauen, sie war dunkel und hatte ein helles Krönchen am Kopf. Sie schien es eilig zu haben, war aber nicht so sicher, sollte sie nach links oder nach rechts ins Gras verwinden?So schnell konnte ich meinen Fotoapparat nicht zücken, da hatte es sich die vielleicht einen halben Meter lange Schönheit überlegt und weg war sie die Ringelnatter, eine völlig ungefährliche heimische Schlange. Blindschleichen sieht man schon öfter mal, aber eine Ringelnatter, und dann so groß- - einfach genial. Das sind die kleinen flüchtigen Erlebnisse, die man in der Natur machen kann nicht alltäglich und gerade darum so schön, müssen nicht die Elefanten in Afrika sein, vor der Haustür gibt es so viel Spannendes zu erleben.
Gestern gingen wir wie immer mit dem letzten unserer Hunde in den Wald. Das Wetter war noch schön, der Himmel zeigte aber an, dass sich was ändern wird..Wir schauten nach den letzten Brombeeren nix mehr für uns da. Zu schnell war auch diese Zeit vorüber, wo man kostenlos frische Beeren naschen konnte. Und dann machte mich mein Mann auf ein Geschöpf aufmerksam das still auf einem Blatt saß.Ein unglaublich großes Insekt es war eine Hornisse. Schon lange haben wir keine Hornissen mehr gesehen, auch kleine Wunderwerke der Natur und solange man sie nicht ärgert, auch für uns stillen Beobachter nicht gefährlich. Und als hätte es sein sollen, haben wir auf dem Weg ein zweites solches Insekt gesehen. Spazieren gehen ist langweilig? Für uns nicht.Mich ärgern die unglaublich vielen platt getretenen oder gefahrenen schwarzen Käfer auf den Wegen. Alle Welt spricht vom Insektensterben.Im Wald sind auch Reiter unterwegs und Pferde äppeln nun mal, wenn sie müssen. Das zieht diese Mistkäfer magisch an.
Wenn mir auf dem Weg so ein Käfer förmlich vor die Räder läuft, bücke ich mich, hebe ihn auf und setze ihn ins Grüne. Sein Pferdeappel ist auch in der Nacht noch da, wenn es für ihn nicht so gefährlich ist. Einmal habe ich mich vergriffen und einen kleinen Skorpion ähnlichen Käfer erwischt, der sehr unruhig auf dem Weg herum wuselte.Auch ihn wollte ich ins Grüne, in Sicherheit bringen, zum Dank hat er mich mit seinen kleinen Zangen spürbar gekniffen. Ich habe mich erschreckt, aber dennoch er war dann im grünen Bereich. Langeweile auf einem stinknormalen Spaziergang? Haben wir nicht, unser Hund auch nicht.
© Karin Oehl