Jahreswechsel

Dünn ist der Kalender geworden sehr wenige Blätter noch und er ist leer.

Der Neue hängt schon an der Wand, prall gefüllt mit Blättern.

Noch sind es Blätter, ich denke, es ist wie eine Wundertüte, was drin ist, erfahren wir erst, wenn wir sie öffnen. Was war in diesem Jahr alles, was nicht vorher zu sehen war, Menschen traten in unser Leben, von denen wir zuvor nichts wussten.

Andere geliebte oder auch nicht geliebte Menschen, verabschiedeten sich für immer.

Menschen kamen zueinander, Menschen trennten sich.

Menschen berührten uns, Manche bedeuteten uns was, sie spielten in unserem Leben eine gute oder weniger gute Rolle.

Wir haben unendlich viele Informationen in uns aufgesogen, bezüglich Natur, Tiere, Beziehungen aufgebaut, geholfen, gewonnen, verloren - - - 

Moderne Medien, wir kommen ohne sie gar nicht mehr aus. Manchmal sind wir überfordert. Sie sparen uns Zeit, sie kosten auch viel unserer Zeit.

Was ist ein Jahr? Wir versuchen immer, vorher schon zu ergründen, was es bringen mag und doch bleibt alles vage und im Dunklen.

Wollen wir wirklich alles so genau wissen, was dieses neue Jahr für uns bereithält?

In meiner Neujahrspost schicke ich immer Verse mit, von denen ich nicht mal weiß, wer sie formulierte, die mich aber sehr angesprochen haben.

Vergangenheit ist Geschichte,
die Zukunft ein Geheimnis
und jeder Augenblick ein Geschenk.

Schließe ab, mit dem was war
sei glücklich über das , was ist
Bleibe offen für das was kommt
Das Leben ist schön - von einfach war nie die Rede

Wenn's alte Jahr erfolgreich war,
dann freue dich aufs neue,
und war es schlecht - ja dann erst recht!

Sind sie neueren Datums oder schon alt?

Alt ist folgendes und humorig und noch immer wieder schön zu lesen.

Neujahrsgebet
des Pfarrers von St. Lambertus zu Münster
aus dem Jahre 1883


Herr, setze dem Überfluss Grenzen
und lasse die Grenzen überflüssig werden
Lasse die Leute kein falsches Geld machen
und auch das Geld keine falschen Leute

Nimm den Ehefrauen das letzte Wort
und erinnere die Männer an ihr erstes.

Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit
und der Wahrheit mehr Freunde.

Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute,
die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.

Gib den Regierenden gute Deutsche
und den Deutschen eine gute Regierung.

Herr, sorge dafür, dass wir alle
in den Himmel kommen - aber nicht sofort

Genau diesen Text fanden wir auf einer Wanderung auf einer Bronzetafel an einem Wegkreuz an einem Bach.

Unglaublich wie sich dieser Text ins Bergische Land verirrte.

Ich denke er ist es wert, weiter verbreitet zu werden.

Den Bischof gibt es wohl längst nicht mehr.

Manche Dinge vergehen, scheinbar ohne Nachdruck zu hinterlassen.

Andere Dinge bleiben uns lieb und wert.

Allen Lesern wünsche ich auf diesem Wege einen guten Übergang in ein für sie gutes Jahr 2020.

© Karin Oehl

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