
Weihnachten.
Ein leises Licht fällt in die Welt
und in jene Räume,
die wir vor uns selbst verschließen.
Judas tritt hervor —
ein Mensch,
der an der Nähe verzweifelte,
die er zugleich suchte.
Ein verräterischer Kuss,
ein Funke,
der vor dem eigenen Feuer
zurückwich.
Er zeigt,
wie leicht ein Herz sich verliert
und wie treu das Licht bleibt,
auch wenn wir es
nicht mehr sehen.
Schuld wird weich,
wenn wir sie ansehen.
Denn Licht vergeht nicht.
Es wartet —
geduldig auf deine Erkenntnis.
© Joachim Laß
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Weihnachten ist ein Moment, in dem die Welt stiller wird —und wir mit ihr .In dieser Stille treten alte Figuren neu hervor. Nicht als Mahnung, sondern als Spiegel. Judas ist eine solche Gestalt.Ein Mensch, der an der Nähe verzweifelte, die er zugleich suchte. Sein Schatten ist ein menschlicher Schatten —und gerade deshalb ein Teil des Lichts, das wir an Weihnachten feiern. Dieses Gedicht öffnet einen Raum zwischen Dunkel und Licht, zwischen Schuld und Verstehen, zwischen dem, was wir verbergen, und dem, was uns dennoch trägt. J.Laß
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