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Kirschblütenregen

Kirschblütenregen

schmeichelnder windhauch
in roter abendsonne
kirchschblütenregen


Kirschblütenregen
Lange, viel zu lange dauert die Zeit bis zum Beginn der Kirschblüte. Ein später Kälteeinbruch hat die Knospen nochmals innehalten lassen. Dick und prall, bereit zur Entfaltung, warten sie auf die wärmende Frühlingssonne. Dann ist es soweit. Die Temperaturen steigen. Die Tage werden wärmer. Zuerst etwas zaghaft platzen die braunen Kapseln auf. Zeigen eine winzige weiße Spitze. Doch dann, wie von Zauberhand berührt, verwandeln sich die Bäume innerhalb weniger Tage explosionsartig in riesige blühende Kugeln. Rosarot, mit leicht weißem Schimmer tanzen Millionen von Blütenrosetten in der lauen Frühlingsluft an knorrigen Zweigen. Verdecken die dunklen Äste schließlich ganz, so dass nur noch die schwarzen rissigen Stämme der Kirschbäume zu sehen sind. Darauf prangend die riesigen duftigen Baumkronen. Scheinen schier zu brechen unter der fetten Blütenlast. Können am Anfang noch die einzelnen Blütenformen unterschieden werden, drängt sich bald Blatt an Blatt, webt einem Schleier gleich ein überdimensionales Märchenbild. Eine Allee in zartweißem Rosa. Die Natur im Blütenrausch, verschwenderisch für die Sinne.
Niemand will sich damit befassen, dass dieser Zauber schneller vorbei sein würde, als die Wochen des Wartens in der grauen trüben Zeit. Jetzt zählt nur das Aufsaugen, Genießen, Festhalten, Abspeichern vor dem inneren Auge. Jeder Tag ohne starken Wind erhöht die Chance, einige Stunden länger dieses Farbspiel zu genießen.
Eine Woche ohne Regen, ohne heftigen Wind. Geschenk des Himmels. Aber die Pflanzen lechzen nach Wasser, brauchen den Regen. Er kommt in der Nacht, erst sanft, dann immer stärker, verbunden mit heftigen Windböen. Am nächsten Morgen. Die Baumkronen tragen noch Blüten, allerdings bereits ausgedünnt. Dafür ist der graue Asphalt geschmückt mit einem wunderschönen rosafarbenen Teppich. Nur Feen dürfen darüber schreiten, so zart und zerbrechlich liegen die Blütenblätter in der grauen Gosse.
Der nächste heftige Regenguss schwemmt sie hinweg, lässt sie noch ein wenig auf dem Wasser tanzen, bis der Guly den Blütenzauber im Strudel verschwinden lässt.

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amanfang 2 270

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