Eine I d e e gehz durch die Welt

Eine Idee geht durch die weite Welt

Es war einmal eine kleine Idee.
Obwohl fast neugeboren noch, war sie keß und mächtig neugierig.
Fürwitzig lugte sie aus einem Kopf hervor und schwupp: sie fiel heraus.
Schüchtern machte sie sich auf den Weg, um verwirklicht zu werden.
Unerfahren und ahnungslos spazierte sie dahin.
Doch auch Ideen leben nicht allein auf der Welt, sie hörte von der Existenz anderer Ideen.
Selbstverständlich steigerte das ihre Neugier.
Die anderen Ideen hatten klangvolle und hochwichtige Namen.
Da gab es glänzende, wissenschaftliche, geniale, hervorragende und nutzlose Ideen.
Manche waren überlebt und falsch, andere dagegen aber gewagt und toll.
Auch witzige Ideen waren da und sonderbare.
Blödsinnige, an-den-Haaren-herbei-gezogene….und wer weiß, was noch alles für Ideen!
Unsere Idee wollte bescheiden sein und nahm sich vor, einfach eine gute Idee zu werden.
Sie erfuhr auch, dass die Ideen untereinander Verbindungen eingehen. Das nennt man dann ganz einfach; „Ideenassoziation“.
Die Ideen wohnen alle in Köpfen, das wusste sie, denn aus solch einem war sie ja
gepurzelt. Dass es aber ideenreiche und ideenarme Köpfe gab, das war ihr völlig neu,..
Genug davon, sie wollte weiter.
So machte sie sich auf und suchte nach einem geeigneten Begleiter.
Da kam eine Blitzidee angerast.
Unsere Idee hängte sich dieser an den Rockzipfel und ab ging’s in atemberaubendem Tempo quer durch den Ideenreichtum.
Bald darauf landeten sie auf einem Tisch.
Doch…wer hätte das gedacht! Ihre Begleiterin war eine schlechte Idee.
Sie gerieten beide aneinander, krempelten die Ärmel hoch und gingen aufeinander los. Der Ideen-Konflikt war da!
Hin und her tobte der Kampf und bums! – die gute Idee fiel unter den Tisch.
Da lag sie nun und weinte große Kullertränen. Sie hätte beinahe aufgegeben,
doch sie besann sich, denn sie war ja eine gute Idee.
So rappelte sie sich auf und merkte bald, dass ihr „Gut-sein“ einen Pfifferling wert war –
sie musste stark sein!
Aber wer stark sein will, der muß sich gut ernähren. Also verschlang sie Wissen und eine Unmenge Argumente. So wurde sie immer gewichtiger.
Nun ging sie erneut auf die schlechte Idee los. Diese hatte sich gerade in ihrem Erfolg gesonnt und von ihrem Ruhm gezehrt.
Diesmal war der Konflikt kurz: Die schlechte Idee wurde magerer und magerer und war schließlich völlig entkräftet. Da kam der Wind der Zeit und blies sie einfach vom Tisch.
Der Konflikt war gelöst.
Im Glorienschein stand nun unsere gute Idee und hatte ihr Ziel erreicht: eine frische Tat war da!
Diese gedachte dankbar der guten und klugen Idee und setzte ihr mit ihrer
Verwirklichung ein sehr schönes und dauerhaftes Denkmal…

©lyrikdgr (nach einer Idee aus der ehemalign DDR)


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