Zeitreise...
alte Erinnerungen gehen
und vergehen als Schleife
wie kleine weiche Massen
ohne Farben oder Konturen
ich glaube, hundert ruhige Jahre..
sind vergangen..
bevor wir..
in diesen merkwürdigen Schlaf fielen..
eigentlich schläft man nicht... man wartet
auf das Ende dieses langsamen Sturzes..
ein Ende muss es ja wohl geben...
damit ein Aufprall geschieht...
niemand wird uns jetzt..
oder jemals sagen..
warum es endet, warum..
es immer endet..
bis zum Stillstand,
dunkel
und hell...
du hier, ich, da...
Züge der Zeit..
rauschen entlang..
am Ufer..
der Gleichzeitigkeit..
eine modrige Mauer aus Wörtern..
die Licht suchen..
schweigend und betrachtend..
bis die Innenwelt sich entblößt..
das Exil der Sprache..
ist für den Dichter..
das schlimmste
es führt zum Tod..
vergessen steht eine Dornenkrone..
ein nackter Baum, aus Blut und Äpfeln..
wortloser Schmerz..
der auch Morgen noch in der Welt ist...
© J.Laß 18.12.2024