Geboren im Krieg, am frühen Morgen,
was weiß ein Kind von der Eltern Sorgen?
Der Vater fern, die Mutter allein,
so war es damals -
Noch ist das Kind frei von allen Sorgen,
ist die Mutter da, fühlt es sich geborgen.
Doch tief im Inneren spürt es genau
sie ist nicht entspannt diese Frau.
Der Krieg geht zuende, viel ist geschehn,
nun hab ich es mit eigenen Augen gesehn
Zersört die Bahn, die Häuser zuhauf,
Gras und Wildkraut wächst darauf zuhauf.
Es wird gebaut, wieder hergestellt
wir gehen zur Schule durchs Trümmerfeld.
Die Familie zerstört, kein Vater mehr da,
selbst ist die Frau, Besserung nah?
Es folgen Jahre die Familie allein,
mein Bruder ist da, die Oma, wie fein.
Während Mutter schafft und uns ernährt,
der Vater durch die Gegend fährt.
Ohne uns -wir sind nicht für ihn existent,
wir schaffen das, irgendwie, die Zeit sie rennt.
Wir Kinder werden groß ,die Oma ist da,
ihr Garten ernährt uns so manches Jahr.
Ihre Fähigkeiten in allen Dingen,
ihre Sparsamkeit mit wenig viel zu erringen,
haben Spuren gezogen bis heute.
Denn wir sind nun selbst alte Leute.
Unseren Familien bieb von Krieg verschont.
Was haben die Kinder erfahren von Not?
Sie wuchsen heran, es ging immer besser,
sie wurden so anspruchsvoll, gute Esser.
Nun sind sie selbst Eltern kennen keinen Krieg,
nur von Ferne hören sie mal von Sieg,
von Zerstörung von Not, von Flucht und Gefahr.
Sie können nicht nachfühlen, daß es früher für uns Alltag war.
Mögen weiter verschont sie bleiben
sie haben ihren Alltag, ihre persönlichen Leiden.
Ansichten Nöte, die Welt hat sich verändert,
wird sich weiter verändern, erst mal an ihren Rändern.
Es war immer so, immer klagten die Alten
genau so werden einst sie es halten.
Verändert sich vieles , nicht immer zum Bessern,
sie werden es meistern, wie wir es getan.
Die Welt ist noch da, darum wohlan,
nicht klagen und zagen , zum Guten beitragen,
ein Licht anzünden der Rest wird sich finden.
© Karin Oehl