`Andersein`
Wer über`s menschlich Anderssein will lachen
Sich in arge Niedertracht begibt
Der Betroffene in seiner Rolle, wohl kaum sich selbst noch liebt
Und könnt` er sein Anderssein beenden, er würd` s wohl machen
Wer vom Anderssein betroffen
Dessen Augen oft sich vom Seelenschmerz befeuchten
Kaum ein Hoffnungsschimmer will darin mehr leuchten
Angenommen werden wie er ist, es bleibt sein stilles Hoffen
Der Mühseligkeit große Plage
Sie beginnt schon in früher Morgenstund
Nicht wie (Erasmus v. Rotterdam es meinte) mit Gold im Mund
Hin und her getragen von Leid und Schmerz, so bleiben seine Tage
Ein Dummkopf ist und bleibt, wer über Kranke Übles schwätzt
Deshalb bedenke
Des Schwätzers Lebenslaufbahn ist noch nicht zu Ende
Vielleicht wird auch er, mal vom bitteren Spott gehetzt
© Horst M. Kohl, Juli 2018
Poet, Menschen- und Naturfreund
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