Das Phänomen der Kornkreise

Kornkreise
 
 
 
 
 
 
Seit ihrem ersten Auftreten haben Kornkreise die Menschen fasziniert. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass Kornkreise und ihre Entstehung noch immer ein Rätsel sind. Mit reiner Rationalität und Wissenschaft scheint nicht zu erklären zu sein, wie und warum Kornkreise entstehen. Versucht man jedoch, sich dem Thema Kornkreise und ihrer Entstehung anzunähern, kann man beobachten, dass es so etwas wie eine Kornkreis-Saison gibt. Diese liegt typischerweise zwischen April und August und erreicht ihren Höhepunkt im Juli eines jeden Jahres. Dies erscheint logisch, denn nur zu dieser Zeit steht auch Korn auf den Feldern. Im April zum Beispiel stechen die frischen Formationen der Kornkreise aus dem satten Gelb der Rapsfelder heraus und im Mai erreicht die Gerste eine Höhe, die die Kornkreise überhaupt erst sichtbar werden lässt. Interessanterweise gibt es aber auch von dieser Norm wieder Ausnahmen, so wurden zum Beispiel schon kleine Formationen im Januar oder März gesichtet, die auf Gras entstanden – oder eben auf allem, was zu dieser Zeit die Möglichkeit bot, Kreise zu beherbergen. Einen wirklichen Aufschluss über Kornkreise und ihre Entstehung kann man also aus der Jahreszeit, in der die Kornkreise gesichtet werden, nur schwer erhoffen.
 
Der Zeitpunkt der Kornkreis Entstehung
Auch das Wetter liefert keine eindeutigen Charakteristika: So entstehen Kornkreise sowohl bei Regen als auch bei Sonnenschein, bei Gewitter und Regenfällen ebenso wie bei sengender Sommerhitze. Interessanter wird es da schon bei der Tageszeit, zu der die Kornkreise vermutlich entstehen. Da nicht alle Entstehungen beobachtet werden, kann man darüber nur grobe Aussagen treffen, doch oftmals können die Kreise in den frühen Morgenstunden an Orten entdeckt werden, an denen es sie am Abend noch nicht gab. Der Entstehungszeitpunkt muss also in der Regel irgendwo zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens liegen. Auch von dieser Regel gibt es natürlich Ausnahmen, wie das Beispiel eines Piloten zeigt, der im Juli 1996 am späten Nachmittag, gegen 17:30 Uhr, Stonehenge überflog und der, als er 15 Minuten später dorthin zurückkehrte, einen neuen Kornkreis vorfand.

Nicht alle Kornkreise entstehen also unbeobachtet bei Nacht. So berichtete ein gewisser Herr H. Lagies 1946 beispielsweise, er habe einen Kornkreis und dessen Entstehung an einem wolkenlosen, warmen Sommertag beobachtet. Seine Schilderung der Entstehung ist dabei sehr interessant, zumal es sich beim Kornkreis von Welspang um einen sehr frühen Bericht über einen fünf-elementigen Kornkreis handelt. Lagies berichtete: „[...] plötzlich bemerkte ich etwa 25 Meter zu meiner Linken im Feld eine etwa 3 Meter breite Luftsäule, in der die Pflanzen gegen den Uhrzeigersinn niedergewirbelt wurden und welche sich langsam zu einer Verwirbelung von etwa 18 Meter Höhe auftürmte.“ Kurz darauf tauchten vier weitere solcher Säulen in 90-Grad-Abständen auf. Vier der insgesamt fünf Säulen berührten einander schließlich an den Spitzen, worauf sich das gesamte Gebilde „kräftig zu drehen und umherzuwirbeln [begann], um dann in einem einzigen sich ausweitenden Luftwirbel nach oben zu winden.

Was ist charakteristisch für die Kornkreis-Entstehung?
Auch im englischen Kingston beobachtete 1991 der Tutor eines Colleges in Sussex an einem warmen, windstillen Tag merkwürdige Windbewegungen. Dann legte sich ein Kreis von etwa zwölf Metern Durchmesser auf das Feld, „als habe der Wind diesen Kreis verursacht – sonst nichts.“ Der ganze Vorgang habe dabei nicht länger als 5 bis 10 Sekunden gedauert. Studiert man die Augenzeugenberichte, gibt es vor allem zwei Indizien, die nähere Informationen über Kornkreise und ihre Entstehung geben: 1. Die Kreise entstehen binnen weniger Sekunden und 2. Die Verwirbelungen der Stengel auf dem Boden, die akkurate Ausrichtung und die komplexen Formationen sind auch mit modernster Technik kaum zu kopieren. Darüber hinaus gibt es nur wenige Gemeinsamkeiten: Die Kornkreise in England entstehen überall, an Steilhängen ebenso wie auf Hügelkuppen, auf flachen Ebenen oder an Feldrändern, mal scheinen sie durch Wind verursacht worden zu sein, mal legen sie sich einfach hinab und mal scheint es Zusammenhänge mit Lichtphänomenen zu geben, mal entstehen sie auf flachem Gras, mal auf Weiden, in Raps- und mal in Gerstenfeldern, mal wurden sie in Hafer, mal in Reise, mal in Weinreben und sogar in Zwiebeln entdeckt. Genau das macht die Erklärung von Kornkreisen und ihrer Entstehung so kompliziert.

Obwohl natürlich nicht ausgeschlossen werden kann, dass Menschen bei einigen oder letztendlich vielleicht sogar bei allen Kornkreisen und deren Entstehung die Hand im Spiel hatten, erscheint dies doch sehr unwahrscheinlich. Das erschließt sich schon, wenn man nicht nur die Häufigkeit und die weite Verbreitung der Kornkreise bedenkt, sondern auch die Tatsache, dass eine solche Aufgabe niemals ohne schweres Arbeitsgerät, ohne Traktoren und ähnliche große Maschinen zu bewerkstelligen wäre. Wie aber konnte dieses Gerät auf die Felder gebracht werden, ohne dabei Spuren zu hinterlassen? Ein einmal umgeknickter Halm lässt sich nicht mehr aufrichten, das weiß jeder, der einmal durch ein Feld gelaufen ist und versucht hat, dabei keine Spuren zu hinterlassen. Doch in den Kornkreisen ist nie ein Halm zu viel umgeknickt, scheint es niemals einen Anfangs- oder einen Endpunkt zu geben, gibt es keine Schneise, durch die Traktoren gekommen sein können. Der Rand der Kreise ist in den meisten Fällen makellos und so exakt, dass jede Menschenhand beinahe auszuschließen ist. Ohne eine sehr exakte Überwachung aus der Luft, sehr präzise Angaben und sehr spezielles Gerät ist die Ausführung solcher Formationen einfach unmöglich.


Theorien über die Entstehung von Kornkreisen
An Theorien zur Kornkreis-Entstehung mangelt es natürlich nicht. Diese sind sowohl wissenschaftlicher als auch überirdischer Natur. Am häufigsten hört man wohl die Theorie, es handle sich um Zeichen und Signale von Außerirdischen. Die Einen behaupten, so kommunizierten die Außerirdischen miteinander, die Anderen glauben, es handle sich um Nachrichten an die Menschen, die wir nur noch noch nicht entschlüsseln können. Als Beispiele führen die Vertreter der letzten Theorie an, dass hier zum Teil noch unbekannte mathematische Grundsätze zum Einsatz kamen. Will uns eine höhere Macht auf diese Weise Wissen vermitteln? Darüber hinaus scheint es einen Zusammenhang mit prähistorischen Kultstätten und heiligen Orten vor allem in England zu geben. Sind diese Stätten Erinnerungen an frühere Kontakte? Hier gibt es unglaublich viel Raum für Spekulationen. Doch immer wieder versuchen Forscher, sich dem Thema Kornkreise und Entstehung von Kornkreisen wissenschaftlich und seriös zu nähern. Eine Hypothese zieht zum Beispiel bislang unbekannte Plasma-Wirbelsysteme in Betracht. Sie sind zum Beispiel für die Polarlichter verantwortlich und werden von Meteoren verursacht, deren Schweife stark ionisiert sind. Die magnetischen Felder, die an Stätten wie Stonehenge, besonders stark sind, zwingen das Plasma dann in spiralförmig zulaufende Strukturen. Damit ließen sich jedoch zunächst einmal nur ganz einfache kreisförmige Strukturen erklären. Wie es zu komplexen geometrischen Strukturen, wie „The Queen“ (1998), „Die Blume“ (1994) oder „Devil’s Den“ kommt, bei denen hohe Mathematik zur Anwendung kommt, ist damit aber noch immer offen.

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Die hier erwähnten Sichtungen und Augenzeugenberichte entstammen dem Buch Kornkreise – Geometrie, Phänomene, Forschung von Andreas Müller, dem deutschen Standardwerk zum Thema Kornkreise in England. Hier können Sie alles zum Thema nachlesen.
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Bildmaterial: Copyright : Steve Alexander
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Weiterführende Links:
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Und so muss ich wohl  die endgültige Antwort auf die Frage nach der Kornkreis-Entstehung schuldig bleiben. Noch immer sind Kornkreise ein Mysterium, das wir mit reiner Vernunft nicht erklären können und noch immer lassen sie unserer Phantasie viel Spielraum.In diesem Sinne überlasse ich ihnen den Freiraum für neue Spekulationen,alles ist möglich,oder?
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13.10.2016/JL
 
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