Netzwerk
denk ich zurück an manchen Weg
oft gab es keinen Haltesteg
ich suchte nah und in der Ferne
ich fand nur Steine - und hatte sie gerne
ich hauchte ihnen Leben ein
so war ich nicht mehr so allein
und während ich das Glück gesucht
hat mich das Schicksal längst verflucht
verlor auch oft den roten Faden
und räumte stetig Trümmerschaden
so fing ich dann zu schreiben an
ein Netz aus Zuversicht so spann
und manchmal fand sich jemand ein
dem Garngeflecht gefiel gar fein
man spann zusammen eine Zeit
teilte sich somit Freud und Leid
dann riss ein Faden wohl zum Zweck
dass dieser Gast erneut war weg
so hat mein Netzwerk viele Risse
wobei ich lang nicht jeden misse
doch es gibt Spuren - das ist wahr
die hielten viele lange Jahr'
und Fäden silbern rot und blau
und gelb und golden doch auch grau
verwebten sich in einer Tour
auflösen kann der Tod sie nur
was scheinbar locker um mich schwebt
ist auf der Seele fest verklebt
und bunte Fäden leicht und zart
verkünden meine Lebensart
doch können sie so seidenfein
auch hart und fest wie Kruppstahl sein
biegsam wie Leder - gummidicht
so unkaputtbar - reißen nicht
wenn's sein muss stark wie Rettungsring
mein Seelenkleid - ein Zauberding!