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Urteil für die Stadt

Urteil für die Stadt

Der Sonnenuntergang verschwamm, in schwarzen, dunklen Schwaden,
Verstummten Vogelstimmen, Bäumeflüstern in den schwarzen Schatten. 
Verbarg sich mehr als das, unter den schmerzlich düsteren Fassaden;
Im Meer aus Blut, die Inseln sind aus Geiern, Leichen, grauen Ratten.

Doch da, im Osten, scheint noch Licht, in Sternenhimmels Weite,
Am Horizont, ein schmaler roter Streifen, hochgestreckt ins tote Nichts.
Mit jedem Schritt, des Lichtes Band, für dich schien wachsen in die Breite,
Das Band des stillen, lebenslosen, toten Feuers, dunklen Lichts.

Die Erde, blutgetränkt verhilft zum Brand, der leeren Bauernhütten,
Die mit Gewalt umhüllt von Schilden, Speeren, wurden ausgebrannt.
Zertreten wurden die von Schutt bedeckten, traumhaft schönen Blüten,
Zertreten von Soldaten, die jemand hat direkt aus Teufels Hand gesandt.

Wozu? Um Kraft und Macht den armen, schwachen Bauern zu präsentieren,
Oder sich selbst von seiner unscheinbaren, kleinen Kraft zu trotz zu überzeugen?
Sie sollten sich nur ihrem Staatsherrn, voll Gehorsam, schweigend neigen,
Doch hatten sie kein Grund, bei hohen Steuern sich den Schändern noch zu beugen.

Doch eins ist stärker, als der Waffen Stahl: die Hoffnung, der Verstand, die Liebe.
Und auch wenn eines Mannes Hand nicht reicht, so bleibt der Wille seiner,
Der leitet weitere, ob sinnlos oder nicht, zum Tod im Kampf gegen die Diebe,
Ein Mann, der nie gekämpft hat, voller Mut und Kraft, kein Kämpfer, nur ein Schreiner.

Er rebellierte, er verschwor sich gegen die Banditen, die dem Dorfe haben zugesetzt,
Doch alle die, die ihm zur Seite standen, haben sich verkrochen, bis die Luft war rein.
Und als er alles schien zu regeln, und die Lage schien gewogen und sehr leicht, geschätzt,
Sie kämpften mit ihm, bis der Sieg der Masse schien gewiss und ihn’ versprach Erfolg zu sein.

Doch als der Staat ihn nahm in seine Fänge, als Rebell dem Tod geweiht,
Und allen die ihm halfen, wurde offen mit dem Tod durch Folter angedroht,
Es schien zu schwinden, jener Menschen Wildheit und Verbissenheit;
Sie nahmen gerne an, verräterisch, der Henker vielgelobtes Angebot.

Sie mussten nichts mehr tun, als ihren alten Herren feige zu verraten,
Und war versprochen ihnen Geld und Schmuck und insbesondere; das Leben.
Sie hatten nicht gewusst, dass sie zu überleben, niemals Chancen hatten,
Doch trotzdem wollten sie die Netzte des Verrats und der Intrigen weben.

Sie sagten alles, was dem Richter nur zu wissen nötig scheinen könnte,
Doch stieg die Reu in ihnen hoch, als ihrer und des andren Blick sich Trafen.
Der Blick, der sagte mehr als Tausend Worte, und sie erneut und wieder doch verhöhnte;
Für sie es war viel schmerzlicher und schlimmer als des Henkers Folterstrafen.

Sie haben ihn verraten. Schamlos, ängstlich, vor dem Tod es schien ihn’ alles ehrlich.
Mit allen Mitteln ging es ihnen um das Überleben, und das, egal für welchen Wert.
Das Gold, die Freiheit und das Leben schienen ihn’ dem Sommerregen ähnlich,
Auch wenn sie haben ihrem alten guten Freund, aus Furcht den Rücken zugekehrt.

Doch alles, wie mit Absicht, schien zerfallend stürzen in das bloße Nichts;
Verraten von den eigenen Gebietern, spürten sie den Zorn und Schmerz der eignen Taten,
Als sie geführt an Ketten, stiegen in die dunkle Gruft, im Schein des Fackellichts,
Und sie vergebens auf den Knien ihren Herrn um Gnade weinend baten.

Doch sie, auch wenn sie haben ihren Häuptling an die Stadt verpfiffen,
Und ohne Rücksicht alles mögliche getan, im Tausch für Freiheit, Geld und Leben
So hat der Henker, auf Befehl der Stadt, zu seiner Todesaxt gegriffen,
Und war bereits soweit, die schwere Waffe an der Sünder Köpfen zu erheben.

So wurde eine ganze Stadt, an einem Tag, vollkommen ausradiert.
An allem war die Meute Schuld, die ohne Leitung nichts erbauen konnte.
Wer Hochmut mit Verrat, mit Stolz und Massendrang multipliziert,
Den rettet ohne starke Hand, auch nicht die Masse, so für ihn gewohnte.

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amanfang 2 270

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