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Ein armer Poet

Ein armer Poet

er sitzt alltäglich an der Ecke
Erzähler - nur aus diesem Zwecke

redet von Glanz und Edelmut
zu jedem ist er freundlich - gut

er glaubt ganz fest dass er so ist
und manchmal redet er auch Mist

auch Einbildung ist eine Zier
ein Traumwunschdenken mit viel Bier

weil nichts mehr and'res helfen kann
lebt er so weiter dieser Mann

denn auch Gedanken helfen leben
traumvoll und leicht in Lüften schweben

des Lebens Sinn schon lang verloren
steckt tief er - über beide Ohren

die Hauptsach' ist das man nicht sieht
wie elend er in Not verblüht

es halten nur ihn die Geschichten
die and'ren er stets zu berichten

verdeckt mit fantasievoll' Kleid
den Kummer und das eig'ne Leid

er war es nie - der fesche Mann
Verlierer - und fiel aus der Bahn

bis heute hielt sein Eigenbild
parat was hätte ihn erfüllt

und hüllt mit sanftem Mantel ein
viel Grausamkeit und seine Pein

trug er stets seltsames Gewand
gar bunt und fein aus Anderland

er konnt' erzählen glaubhaft schön
dass man gedanklich konnte seh'n

was er verdichtete im Wort
und viele kamen an den Ort

zu hören seine Poesie
was er verbarg erfuhr man nie

doch dann ward er nie mehr geseh'n
sprach vorher – ich werd' weiterzie'hn

sie glaubten dass er sei verreist
er lag im Busch total vereist

die Kälte hat ihn umgebracht
in weißer Schneedezembernacht

von Pennern wurde er verscharrt
doch niemand ihm ein Licht an macht

so schwand der Dichter unerkannt
im No name – Helden - Dichterland